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ÖAMTC-Kindersitztest: Großteil der Modelle positiv bewertet, drei Sitze fallen durch

Von "Sehr gut" bis "Nicht genügend" – hoher Aufprallschutz, Abstriche bei Schadstoffbelastung

Der ÖAMTC und seine Partnerclubs haben 24 neue Kindersitzmodelle in allen gängigen Größen auf Sicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffgehalt geprüft. "Als einziger Sitz erhält der Cybex Anoris T i-Sizeein 'Sehr gut'. Auch der Großteil der anderen Produkte hat in unserem neuesten Test gut abgeschnitten", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl die Ergebnisse des Tests. 17 der getesteten Sitze wurden als "Gut" beurteilt, drei Modelle genügten den Qualitätsanforderungen nicht und fallen mit der Note "Nicht genügend" durch. 

Schutz bei Frontal- und Seitenaufprall hoch – ein Sitz konnte sich die Note "Sehr gut" sichern
 

Das Modell Cybex Anoris T i-Size erhält als einziger vorwärtsgerichteter Kindersitz die Bewertung "Sehr gut", u. a. für seinen umfangreichen Schutz bei einem Frontalaufprall. "Das ist ein sicherer und auch einfach zu bedienender Kindersitz, der über einen Fangkörper mit einem sitzeigenen Airbag ausgestattet ist. Im Test konnten wir nachweisen, dass der Airbag die gemessenen Belastungen bei einem Frontaufprall und damit das Verletzungsrisiko des Kindes erheblich reduziert. Da aber nicht jedes Kind einen Fangkörper akzeptiert, sollte man den Sitz vor dem Kauf unbedingt ausprobieren", empfiehlt Kerbl. Der Großteil der getesteten Kindersitze bietet ebenfalls einen hohen Schutz bei einem Frontal- und Seitenaufprall. Und auch im Bereich der Gurtführung können die meisten der getesteten Modelle überzeugen.

Bei den Babyschalen erhielten elf Modelle die Bewertung "Gut". "Wir haben bei den Schalen vor allem auf den intuitiven Einbau und damit die Vermeidung von Bedienungsfehlern geachtet. Unter dem Strich kam es bei den getesteten Modellen zu keinen Einbußen in Sachen Sicherheit", so Kerbl.

Drei Sitze "Nicht genügend" aufgrund hoher Schadstoffbelastung – zwei davon Faltsitze
 

Kerbl: "Obwohl die Hersteller immer innovativere und nachhaltigere Stoffe nutzen, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren, haben wir im aktuellen Test wieder Sitze identifiziert, die eine zu hohe Belastung aufweisen. Der eine oder andere davon wäre, ginge es nur nach Sicherheitskriterien, bestimmt besser bewertet worden. In den Bezugsstoffen jener Modelle wurden allerdings Flammschutzmittel nachgewiesen, die unter Verdacht stehen, krebserregend zu sein."

Der faltbare Sitz Urban Kanga Uptown TV107 fiel in der Bewertung durch, da er keinen ausreichenden Schutz bei einem Seitenaufprall bietet. Zusätzlich scheiterte er an den strengen Kriterien der Schadstoffprüfung. Und auch der faltbare Sitz Walser Kids Experts Noemi konnte die Schadstoffprüfung nicht bestehen. Das Model Kinderkraft Comfort Up erhielt die Note "Nicht genügend", da die Rückenstütze für größere Kinder ab 25 kg abgenommen werden muss. Der ÖAMTC-Experte dazu: "Das bedeutet aber, dass der Sitz keinen guten Schutz mehr bei einem Seitencrash bietet. Daher können wir den Sitz nicht empfehlen."

Nicht jeder Kindersitz passt optimal in alle Fahrzeuge – Montagetest empfohlen
 

Ob Gurt- oder Isofix-Befestigung, Hosenträgergurt oder Fangkörper, einteilige oder zweigeteilte Sitze, Modulsystem, drehbare oder mitwachsende Modelle, rückwärts- oder vorwärtsgerichtet – es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Kinder im Auto zu sichern: "Wichtig beim Kauf eines Kindersitzes ist, einen Montagetest durchführen zu lassen, denn nicht jeder Sitz passt zum einen in jedes Auto. Außerdem nehmen Kinder nicht jeden Sitz gleich gut an. Wir empfehlen daher den Kauf eines Kindersitzes im Fachhandel, anstatt Online zu kaufen", gibt Kerbl zu denken.

Weitere Infos zum Kindersitztest zu finden unter: www.oeamtc.at/kindersitztest