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ÖAMTC-Kindersitztest 2021: Licht und Schatten beim Ergebnis

20 Sitze – 20 Jahre ÖAMTC-Kindersitztest

Seit 20 Jahren überprüft der ÖAMTC mit seinen Partnern Kindersitze. Im 20. Jahr wurden zufällig genau 20 Sitze nach den bewährten Kriterien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie sowie Schadstoffgehalt getestet. Steffan Kerbl, Kindersitz-Experte des Mobilitätsclubs, zu den Ergebnissen: "Es gibt heuer Licht und Schatten bei den Testmodellen: Kein 'sehr gut' – dafür 12 'gut', drei 'befriedigend' und fünf 'nicht genügend'. Von diesen fünf negativen Modellen fallen vier lediglich aufgrund einer zu hohen Schadstoffbelastung durch, nur einer aus Gründen der Sicherheit."

Zu hohe Schadstoffbelastung bei vier Sitzen, ein Sitz löste sich im Crash

"Seit einigen Jahren taucht immer wieder das Problem gesundheitsgefährdend hoher Schadstoffbelastung in den verwendeten Stoffen auf. Das kann auch namhafte Hersteller treffen, wie z. B. heuer BeSafe mit dem iZi Go Modular X1 i-Size (mit und ohne Basis), aber auch Marken wie Osann mit dem Oreo 360° und Swandoo mit dem Marie 2", erläutert der ÖAMTC-Techniker. Der Chicco Kiros i-Size mit Basis fiel als einziger im Test durch Sicherheitsmängel auf: Die Schale löste sich bei den Crashtests von der Basis. Drei der Hersteller haben bereits auf die schlechte Bewertung reagiert und bieten den Eltern eine kostenlose Nachbesserung an: Chicco startete einen Rückruf und tauscht die Isofix-Station gegen eine verbesserte Konstruktion, Osann bietet den Tausch der schadstoffhaltigen Schulterpolster und Swandoo den Tausch der belasteten Sitzbezüge an.

Breites Feld guter und befriedigender Testkandidaten

Zwar schaffte heuer keiner ein "sehr gut", aber die Modelle Maxi Cosi Tinca (mit und ohne Basis) sowie der Peg Perego Primo Viaggio Lounge (mit Basis) und der Cybex Solution S i-Fix verfehlten es nur knapp: Maxi Cosi Tinca und Peg Perego Primo Viaggio Lounge wiesen eine leicht erhöhte Schadstoffbelastung auf, die noch im Rahmen war. Beim Maxi Cosi Marble gab es leichte Abschläge für das hohe Gewicht und ein klobiges Äußeres. Die Testergebnisse des Cybex Solution S i-Fix dagegen blieben unauffällig – im Positiven, wie im Negativen – und sorgten für ein "gut". Ebenfalls "gut" bewertet wurden der Axkid One und One+, der Cybex Pallas G i-Size, der Joie i-Traver, der Recaro Mako Elite 2 sowie der bereits erwähnte Chicco Kiros i-Size (allerdings ohne Basis). Ein "befriedigend" erreichten der Peg Perego Primo Viaggio 360 mit allgemein durchschnittlichen Testwerten sowie der Recaro Tian Elite und der Britax Römer Advansafix M i-Size. Letztere beiden erzielten Bestnoten bei der Schadstoffüberprüfung, fielen aber leider bei Sicherheit und Bedienung zurück.

Abschließender Tipp des Kindersitz-Experten: "Bei der Auswahl des passenden Sitzes und beim Einbau ins eigene Auto helfen geschulte Experten an jedem ÖAMTC-Stützpunkt. Es empfiehlt sich auch, das betreffende Kind mitzunehmen. Denn nur, wenn der Kindersitz in punkto Größe und Gewicht zum Kind passt und korrekt eingebaut wurde , kann er im Fall des Falles einen optimalen Schutz bieten."

20 Jahre ÖAMTC-Kindersitztest

Genau genommen testete der ÖAMTC auch vor 2001 vereinzelt Kindersitze, aber seit 20 Jahren prüft der Mobilitätsclub regelmäßig und nach den heute noch gültigen Standards. Über 900 Sitze waren es seit Beginn. "Die Tests wurden im Laufe der Jahre erweitert, beispielsweise um die Ergonomie und die Schadstoffbelastung. Die fortwährende Prüfung hat dabei geholfen, über die Jahre Verbesserungen zu erreichen, das Niveau steigt kontinuierlich. Das befriedigendste ist aber, einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer zu leisten", sagt der dreifache Familienvater Steffan Kerbl.

Alle Infos zu diesem Test findet man auch unter www.oeamtc.at/kindersitztest.

#roadsafety - ÖAMTC ist Partner der UN-Verkehrssicherheitswoche 2021

Die UN-Verkehrssicherheitswoche ist Teil des 10-Jahres-Aktionsplans "Decade of Action for Road Safety“ der Vereinten Nationen zur Verbesserung der globalen Verkehrssicherheit. Ziel ist, von 2021 bis 2030 mindestens 50 Prozent der Todesfälle und Verletzungen im Straßenverkehr zu verhindern. Als Partner der UN-Verkehrssicherheitswoche unterstützt der ÖAMTC Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen und Verletzten in allen Verkehrsteilnehmergruppen. Die Anerkennung hoher Sicherheitsstandards zum Nutzen der Verkehrsteilnehmer ist dabei ebenso eine zentrale Aufgabe wie die Weitergabe von neuen technischen Erkenntnissen und allgemeinen Sicherheitsinformationen, die Durchführung von Schulungen, Trainings sowie der aktive offene Dialog mit allen Verkehrsteilnehmergruppen auf Augenhöhe.