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ÖAMTC: Getreidemarkt-Umbau kostet die Wiener täglich 65.000 Euro

Club errechnet Staukosten von 17 Millionen Euro pro Jahr für umstrittenes Verkehrsprojekt

Wien (OTS) - Seit Mittwochmorgen ist der Getreidemarkt auf der 2er-Linie nur noch zweispurig befahrbar, was umfangreiche Staus zur Folge hatte. "Allein an den ersten beiden Tagen verursachten die entstandenen Verzögerungen Kosten von mindestens 130.000 Euro", rechnet ÖAMTC-Interessenvertreter Bernhard Wiesinger vor. Den größten Zeitverlust gab es jeweils vormittags und abends. Der Club geht davon aus, dass es auch weiterhin zu massiven Staus kommen wird. "Der Getreidemarkt war schon vor der Baustelle ein Nadelöhr und es mangelt an Ausweichrouten. Wenn der Radweg tatsächlich wie derzeit von der Stadt geplant kommt, dann wird der Stau nach Plan zum Dauerzustand. Pro Jahr würde diese verfehlte Verkehrsplanung die Wiener rund 17 Millionen Euro kosten", warnt Wiesinger.

Der Staukostenrechner von ÖAMTC und WU Wien

Zeitpunkt, Ort und Straßenkategorie sind entscheidende Faktoren, um die Kosten eines Staus berechnen zu können. Aber auch Fahrzeugmix, Besetzungsgrad der Fahrzeuge, Kraftstoffart und Zeitkostensatz spielen eine wesentliche Rolle. "95 Prozent der Kosten entstehen durch Zeitverlust, der Rest durch zusätzliche Sprit- sowie Umweltkosten", erklärt Wiesinger. Entwickelt wurde der Rechner in Zusammenarbeit mit dem Institut für Transportwirtschaft und Logistik der WU Wien. "Mit dem ÖAMTC-Staukostenrechner können individuelle Zeitverluste sowie die höheren Energie- und Umweltkosten anschaulich dargestellt werden", stellt der ÖAMTC-Interessenvertreter fest. "Dadurch erhält man einen Überblick über den gesamtwirtschaftlichen Schaden, wenn auch der Großteil durch die Staubetroffenen selbst getragen wird."