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ÖAMTC: Ein guter Radhelm muss nicht teuer sein (+Video)

Der Club hat 15 Fahrradhelme für Erwachsene getestet

Wien (OTS) - Siebenmal "gut", siebenmal "befriedigend" und einmal "genügend" – das ist das Ergebnis des aktuellen Fahrradhelmtests des ÖAMTC, bei dem 15 Modelle für Erwachsene in den Kriterien Unfallschutz, Komfort und Handhabung, Hitzebeständigkeit sowie Schadstoffe überprüft wurden. "Auch wenn keiner der Helme mit 'sehr gut' beurteilt werden konnte, hat der Test gezeigt, dass das Qualitätsniveau relativ hoch ist", fasst ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl das Ergebnis zusammen.

Die Preisunterschiede der getesteten Helme sind beträchtlich, kosten sie im Handel doch zwischen 30 und 140 Euro. Der Testsieger – Casco Activ 2 – liegt mit 80 Euro preislich im oberen Mittelfeld. "Dass ein guter Helm allerdings nicht teuer sein muss, zeigen die beiden nächsten Helme in der Rangliste", erläutert Kerbl. "Der Cratoni Pacer sowie der Lazer Beam MIPS schlagen mit 60 beziehungsweise 55 Euro zu Buche." Mit dem Bell Annex MIPS (140 Euro) erreicht lediglich ein Helm über 100 Euro ein "gut". Sowohl der Abus In-Vizz Ascent (130 Euro), der POC Crane Commuter“ (130 Euro) sowie der KED Berlin (120 Euro) kamen nicht über ein "befriedigend" hinaus. Die günstigsten Helme im Test, der Btwin BH 500 (30 Euro) sowie der Prophete 770/771 (32 Euro) wurden ebenfalls mit "befriedigend" bewertet und brauchen somit den Preis-Leistung-Vergleich nicht scheuen. Am Schluss des Feldes findet sich mit dem Overade Plixi übrigens der einzige zusammenklappbare Helm im Test. "Überzeugen kann er jedoch lediglich in diesem Punkt", stellt der ÖAMTC-Techniker fest. "Sowohl im 'Unfallschutz' als auch bei 'Komfort und Handhabung' erreichte der Klapphelm lediglich ein 'genügend'."

Mehr Sicherheit durch MIPS?

Drei der 15 getesteten Modelle – Lazer Beam MIPS, Bell Annex MIPS und Giro Revel MIPS – verfügen zudem über ein zusätzliches Sicherheitssystem für Helme. "Das Multidirectional Impact Protection System (MIPS) bietet Schutz bei Aufschlägen mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen", erläutert der ÖAMTC-Techniker. Beim MIPS handelt es sich um einen Innenhelm, der flexibel mit elastischen Verbindungselementen an der Außenschale befestigt und somit von Herstellern problemlos in jedes Helmdesign integriert werden kann. "Da wir in unseren Tests momentan nur geradlinige Stöße abbilden können, ist das volle Potenzial von MIPS noch nicht darstellbar", führt Kerbl aus und rät dazu künftig beim Helmkauf darauf zu achten, ob der Wunschhelm über ein MIPS verfügt.

Tipps zum Kauf eines Fahrradhelms

Wichtig ist in erster Linie, dass man sich für den Kauf eines Fahrradhelmes Zeit nimmt. "Ein Helm passt erst dann richtig, wenn er beim Vorbeugen auf dem Kopf bleibt, auch wenn das Schloss offen ist", lautet der Tipp des ÖAMTC-Technikers. Beim Kauf sollte man zudem auch auf gute Sichtbarkeit im Dunkeln achten. Das heißt, dass der Helm über Reflektoren verfügt und eine möglichst helle Farbe haben sollte. Nach einem Sturz muss der Helm unbedingt ausgetauscht werden, auch wenn keine äußeren Schäden sichtbar sind. "Bei der Verwendung von Fahrradhelmen sollten Erwachsene immer auch an ihre Vorbildwirkung denken", appelliert Kerbl abschließend an alle Radfahrer, nie ohne Kopfschutz los zu starten.

Aviso an die Redaktionen: Ein Video zu dieser Aussendung steht auf der APA-Videoplattform unter http://videoservice.apa.at im Channel OEAMTC zur Verfügung.