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Designwettbewerb: Projekte Studierender für multimodale Verkehrslösungen in Wien ausgezeichnet

"Mariahilfer Park", "Bruck'n Flow" und "Platz schaffen" erhalten Jurypreis – "Grüne Mitte Wien" konnte sich im Public Voting durchsetzen

Die verschiedenen mobilen Bedürfnisse der Menschen in einer Metropole unter einen Hut zu bringen, ist eine komplexe Herausforderung. Insbesondere im Bereich der Verkehrsplanung und -organisation sind eine Vielzahl an Interessen, aber auch langfristige gesellschaftliche und verkehrspolitische Ziele zu berücksichtigen. Der ÖAMTC hatte Studierende eingeladen, im Zuge eines Designwettbewerb innovative Lösungen für einen von drei zentralen Verkehrsknotenpunkten in Wien zu entwickeln. Am Donnerstag, den 28. April, wurden im Mobilitätszentrum die Gewinnerteams prämiert. Der Wettbewerb war mit insgesamt 11.000 Euro dotiert: Der Jurypreis ging an die Projekte "Mariahilfer Park" (Location: Europaplatz), "Bruck'n Flow" (Location: Julius-Raab-Platz) und "Platz schaffen" (Location: Europaplatz). Im Zuge eines Public Votings wurde das Projekt "Grüne Mitte Wien" (Location: Europaplatz) zum Publikumsfavoriten gewählt.

"Die eingereichten Projekte haben unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen. Die Aufgabenstellung war umfangreich und komplex und der Ideenreichtum der Studierenden für ein multimodales und faires Wiener Verkehrsnetz der Zukunft ist beeindruckend", zeigt sich ÖAMTC-Landesdirektor Ernst Kloboucnik begeistert.

Die Fachjury setzte sich aus einem interdisziplinäre Expert:innen-Team mit Professor Georg Hauger (TU Wien), Professor Wolfgang Berger (BOKU), DI Judith Wittrich (Arbeiterkammer Wien), MMag. Johann Traupmann (Architekt und Lehrender a. d. Angewandten), Christian Liebhart, MA (Wiener Linien) und DI Matthias Nagler (ÖAMTC-Verkehrsexperte) zusammen. Die Aufgabenstellung an die Studierenden fokussierte darauf, am gewählten Wiener Verkehrsknotenpunkt eine Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmenden zu schaffen – insbesondere für Zufußgehende und Radfahrende, ohne den motorisierten Individualverkehr oder die Anrainer:innen dabei aus dem Blickfeld zu verlieren.

Einreichungen überzeugen mit Ideen zur Verbesserung der Verkehrsorganisation
 

"In den Jurysitzungen haben sich drei Projekte herauskristallisiert, die sich nach verschiedenen Bewertungskriterien durchsetzen konnten. Dabei wurden u. a. Aspekte wie die gesamtsystemische Betrachtung der Verkehrsorganisation, verkehrstechnische Umsetzung, Bedürfnisse des öffentlichen Verkehrs, Aufwertung des städtischen Raumes sowie klimaverträgliche Ansätze und die architektonische Integration in das Stadtbild beurteilt", erklärt Matthias Nagler, ÖAMTC-Verkehrsexperte und Jurymitglied. "Wir sind schlussendlich zu der Entscheidung gelangt, die drei Gewinnerprojekte des Jurypreises gleich zu reihen."

Folgende Einreichungen wurden mit dem Jurypreis ausgezeichnet:

Das Projekt "Mariahilfer Park": Das Studierenden-Team hat eine Umgestaltung des Europaplatzes vorgenommen, mit der ein erkennbarer Mehrwert für alle Verkehrsteilnehmenden geschaffen wird. Angehörigen aller Mobilitätsgruppen wird hier eine zügige Fortbewegung ermöglicht. Gleichzeitig wird der öffentliche Raum zu einem attraktiven Aufenthaltsbereich aufgewertet, in dem ein sozialer Lebensraum mit Freizeitangebot und hoher Verweilqualität entsteht.

Projekt "Bruck’n Flow": Der Brückenkonstruktion am Julius-Raab-Platz gelingt eine Integration in den Aufenthaltsbereich am Donaukanal. Der Entwurf konzentriert sich auf die Schaffung eines attraktiven Lebensraumes, abgeleitet aus der Steuerung der Verkehrssysteme. Besonders hervorstechend ist auch die architektonische Gestaltung, die den Beginn der Ringstraße als solche würdigt.

Projekt "Platz schaffen": Mit diesem Gestaltungvorschlag für den Europaplatz haben die Studierenden ein Projekt vorgelegt, das die Verkehrsorganisation nicht nur gesamtheitlich betrachtet, sondern dabei auch über den Tellerrand hinausblickt. Der pragmatische Ansatz, der dieser Neugestaltung zugrunde liegt, bezieht alle Verkehrsteilnehmenden mit ein und beinhaltet sogar eine kreative Neuorganisation der dortigen Straßenbahnlinien.

Darüber hinaus fand das Public Voting vom 21. März bis 14. April 2022 statt. Das Publikum wählte das Projekt "Grüne Mitte Wien" auf den ersten Platz. Der Gestaltungsvorschlag überzeugte das Publikum mit einer Entsiegelung und Begrünung von Europaplatz und Christian-Broda-Platz. Mit Bäumen, Wasserelementen und einer Begegnungszone liegt der Fokus der Einreichung auf mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.

Infos zu den Projekten und zum Wettbewerb findet man unter: www.oeamtc.at/designwettbewerb