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Dienstag, 30.Dezember 2025

ÖAMTC-Umfrage zum Thema "Alkohol am Steuer"

Club appelliert trotz Feierstimmung auf Alkohol im Straßenverkehr zu verzichten.

An den Weihnachtsfeiertagen und zu Silvester wird gerne gefeiert und ein Gläschen getrunken. Wer Alkohol konsumiert, sollte danach im Straßenverkehr jedoch kein Fahrzeug mehr in Betrieb nehmen, sondern sichere Alternativen nutzen. Denn Verantwortung endet nicht beim Autofahren: Auch alkoholbeeinträchtigte Radfahrende, E-Scooter-Lenkende oder selbst Zufußgehende setzen sich und andere einem erhöhten Unfallrisiko aus.

"Der Leitsatz 'Don't drink and drive' hat sich in der Gesellschaft etabliert – 80 Prozent der Menschen stimmen ihm zu, wie eine Online-Umfrage des ÖAMTC unter 1.049 Personen im Dezember 2025 zeigt", berichtet ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. 62 Prozent der Befragten gaben außerdem an, schon einmal jemanden am Fahren gehindert zu haben, der offensichtlich durch Alkohol oder Medikamente beeinträchtigt war – ein wichtiger Schritt, um Unfälle zu verhindern.

Akzeptanz für Abstinenz steigt

Allerdings wird einem die Entscheidung nicht immer leicht gemacht: Wenn jemand keinen Alkohol trinkt, wird das bei 76 Prozent der Befragten im Freundeskreis akzeptiert. Das sind fünf Prozent weniger als bei der letzten Umfrage 2017 (81 Prozent). Zudem müssen sich aktuell wieder mehr Menschen für ihre Abstinenz rechtfertigen: 13 Prozent geben an, Gründe für den Verzicht nennen zu müssen – vor acht Jahren waren es lediglich sieben Prozent. Auch wird wieder häufiger versucht – insbesondere in der jüngeren Altersgruppe der 18 bis 29-Jährigen – jemanden doch noch zum Alkoholkonsum zu überreden.

Erfreuliche Entwicklung

Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich hingegen beim eigenen Fahrverhalten: Ein Drittel der Befragten gibt an, nie Alkohol zu trinken, wenn sie ein Fahrzeug lenken – 2017 war es nur knapp ein Viertel. Und wenn es doch mal passiert? Etwa 20 Prozent gestanden in der Umfrage ein 'wahrscheinlich doch über die Promille-Grenze getrunken zu haben' – vor acht Jahren waren es mit 34 Prozent deutlich mehr. Der Trend geht damit in die richtige Richtung, dennoch braucht es mehr Entschlossenheit, in vergleichbaren Situationen konsequent auf das Lenken eines Fahrzeugs zu verzichten.

Mangelnde Alternativen

Weniger erfreulich ist hingegen eine andere Entwicklung: Mehr als die Hälfte der Befragten nennt aktuell mangelnde Alternativen als Grund für eine alkoholisierte Fahrt – 2017 war es nur ein Drittel. "Das zeigt, dass sich weniger Menschen vorab überlegen, wie sie nach dem Alkoholkonsum sicher nach Hause kommen, etwa indem sie sich abholen lassen, mit dem Taxi fahren oder in der Nähe übernachten", kritisiert die Verkehrspsychologin.

Mehr als ein Drittel der Befragten kam in den vergangenen fünf Jahren in eine Alkohol-Kontrolle der Polizei. Gleichzeitig gaben 66 Prozent an, bisher noch nie kontrolliert worden zu sein. Unverändert hoch ist hingegen das Bewusstsein für die Wirksamkeit von Alkomat-Tests. Wie bereits 2017 ist nahezu allen Befragten klar, dass sich diese nicht, beispielsweise durch Kaffee oder Kaugummis, austricksen lassen.

Alkohol am Steuer ist kein Kavaliersdelikt

Abschließend appelliert Marion Seidenberger an die Eigenverantwortung: "Alkoholisiert mit dem Auto, Fahrrad oder E-Scooter zu fahren, ist kein Kavaliersdelikt. Alkohol verschlechtert die Fahrtüchtigkeit, unabhängig vom Fortbewegungsmittel, signifikant: Reaktions- und Urteilsvermögen werden gemindert und führen zu vermehrten Fehleinschätzungen und unbedachten Handlungen. Mit Folgen für sich selbst und seine Mitmenschen – ob Mitfahrende oder andere unschuldige Verkehrsteilnehmende."