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Mittwoch, 22.März 2023

ÖAMTC Fahrtechnik: 20 Jahre Mehrphase – zweite Führerschein-Ausbildungsphase zeigt Wirkung

81 Prozent Rückgang bei getöteten Pkw-Lenker:innen im Alter von 17 bis 24 Jahren.

2003 wurde die mehrstufige Mehrphasen-Ausbildung inklusive Fahrsicherheitstraining und verkehrspsychologischem Gruppengespräch in Österreich gesetzlich eingeführt. Ein Ziel des Programms: Die Unfallzahlen speziell in der Gruppe der jungen Führerschein-Neulinge zu reduzieren – denn rund 87 Prozent der ausgestellten Lenkberechtigungen für die Klasse B gehen an Personen von 17 bis 24 Jahren. Die ÖAMTC-Unfallforschung hat die Anzahl von Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Pkw-Lenker:innen dieser Altersklasse vor und nach Einführung der Mehrphasen-Fahrausbildung mit allen Altersgruppen verglichen.

ÖAMTC Fahrtechnik.jpg Christian Houdek

ÖAMTC Fahrtechnik

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Unfallstatistik

Der Blick auf die Unfallstatistik zeigt, dass das Programm positiv auf die Verkehrssicherheit wirkt: Bei Pkw-Unfällen mit Lenker:innen aus der Altersgruppe der 17- bis 24-Jährigen ging der Wert um 56 Prozent zurück, während der Rückgang bei allen Pkw-Unfällen im selben Zeitraum bei 38 Prozent lag. Bei den getöteten Autofahrer:innen in der jungen Altersklasse ist ein noch stärkerer Rückgang von 81 Prozent zu verzeichnen – im Vergleich dazu ging die Zahl der getöteten Pkw-Lenker:innen aller Altersgruppen um 68 Prozent zurück (Quelle: Statistik Austria).

David Nosé, ÖAMTC-Verkehrsexperte

"Der Rückgang der Unfälle und Verkehrstoten ist zwar großteils auf die höhere Fahrzeugsicherheit zurückzuführen. Der stärkere Rückgang im Vergleich zu allen Pkw-Lenker:innen deutet jedoch auf den positiven Einfluss der Mehrphase hin".

Mehr Sicherheit durch Mehrphase-Fahrsicherheitstrainings

Die ÖAMTC Fahrtechnik engagiert sich seit 2003 mit hochwertigen Trainings für junge Lenker:innen in ganz Österreich.

"In unseren Mehrphase-Fahrsicherheitstrainings stehen diverse Lenk-, Brems- und Ausweichübungen auf dem Programm – ganz nach dem Motto 'Lernen durch Erleben'", erklärt Martin Studener, Geschäftsführer der ÖAMTC Fahrtechnik. In den Trainings werden Führerschein-Neulinge sicher an mögliche Notsituationen herangeführt und lernen auf weitläufigen Pisten, diese zu meistern. "Seit 2003 haben sich rund 740.000 Führerschein-Neulinge in unseren acht Zentren optimal auf den Straßenverkehr vorbereitet."

In den vergangenen 20 Jahren hat sich auch in Bezug auf den Verkehr und die Fahrzeugtechnik einiges geändert. Um mit diesen Veränderungen Schritt zu halten, müssen auch die Trainings laufend adaptiert werden.

"Ein wesentlicher Erfolgsfaktor sind unsere professionellen und erfahrenen Instruktor:innen, die sowohl fahrtechnisch als auch didaktisch ausgebildet und laufend geschult werden", hält Studener fest. "Hinzu kommt, dass auch technische Innovationen und neue Gefährdungspotenziale in unsere Mehrphase-Trainings einfließen."

So soll beispielsweise eine eigens entwickelte Ablenkungsübung Pkw-Lenker:innen für die Gefahren der Handy-Nutzung am Steuer sensibilisieren. Das verkehrspsychologische Gruppengespräch wird in den Führerschein-Trainings der ÖAMTC Fahrtechnik ausschließlich mit erfahrenen Psycholog:innen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) durchgeführt.

Unfälle mit Personenschaden nach Bundesland

Vergleichszeitraum jeweils drei Jahre

Um die Relevanz jährlicher Schwankungen möglichst gering zu halten, wurde jeweils der Durchschnittswert aus den Jahren 2000 bis 2002 mit dem der Jahre 2019 bis 2021 verglichen.

Pkw UPS junge Lenkende (17 – 24 Jahre)

Gebiet 2000-2002 2019-2021 %
Burgenland 308 128

-58,44%

Kärnten 914 413

-54,81%

Niederösterreich 2.347 1.171

-50,11%

Oberösterreich 3.062 1.200

-60,81%

Salzburg 873 363

-58,42%

Steiermark 2.386 862

-63,87%

Tirol 1.226 468

-61,83%

Vorarlberg 478 267

-44,14%

Wien 1.073 641

-40,26%

Österreich 12.667 5.513

-56,48%

Quelle: Statistik Austria / Bearbeitung: ÖAMTC-Unfallforschung

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