Peugeot 806

 

 

 

 


NCAP - Bewertung:

 

Legende:

Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 4 Sterne)
Markierung wegen eines hohen Risikofaktors bei Kopf, Hals oder Brust in einem der Tests
Wertung des Fußgängerrisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)

gut ausreichend mittel schwach schlecht



Detailergebnisse:

Die Fahrgastzelle des 806 bleibt beim Frontalcrashtest weitgehend stabil und die Tür bleibt intakt. Der 806 könnte sogar noch höheren Kräften standhalten. Das Lenkrad wurde vertikal verschoben und der Kopf des Fahrers wurde vom Airbag gut abgefangen. Der Airbag war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht voll entfaltet, was eventuell Verletzungen hervorrufen kann. Auch den Seitencrash übersteht das Fahrzeug gut, allerdings wird der Bauchbereich durch die eindringende Armlehne etwas belastet. Kinder würden in den mitgetesteten Kindersitzen bei einem Crash ausreichend geschützt.

Frontaufprall:

Die Bewegung der Lenksäule und die Brustbelastung durch den Sicherheitsgurt bedeuten eine Belastung für den Oberkörper. Die harten Bereiche rund um die Lenksäule und der Bruch im Fußraum erhöhen das Verletzungsrisiko für das rechte Bein und den Fuß des Fahrers. Beim Aufprall löste sich die Kopfstütze des Fahrers vom Sitz und wurde aus dem Fahrzeug geschleudert. Der mittlere Rücksitz war nur mit einem statischen Beckengurt ausgerüstet. Dieser Beckengurt kann komplett entfernt und in einer Tasche auf der Rückseite des Fahrersitzes verstaut werden. Der Gurt ist darum eventuell für einen Benutzer dieses Sitzes nicht verfügbar.

Seitenaufprall:

Die meiste Intrusion fand relativ weit unten an der Karosserie des 806 statt. Der Kopf des Dummys hatte Kontakt mit der B-Säule und dem Gurtanlenkpunkt. Die Schulter und die Brust wurden großflächig von der Tür und von der Seitenführung des Sitzes belastet. Der Bauchbereich wiederum hatte Belastungen von der eindringenden Armlehne zu ertragen. Alle dabei auftretenden Kräfte waren aber eher gering, sodaß der 806 beim Seitenaufprall nur einen einzigen Punkt Abzug erhält.

Kinderrückhaltesysteme:

Ein Beifahrerairbag zählt zur Serienausstattung und darum befindet sich jedes Kind auf dem Beifahrersitz in einem entgegen die Fahrtrichtung montierten Kindersitz in Todesgefahr. Die vorgefundenen Warnungen vor dieser Gefahr sind unzureichend, Peugeot muß dieser Problematik mehr Aufmerksamkeit widmen. Kinder, die in den empfohlenen Kindersitzen mitreisen, werden aber gut geschützt, besonders die gemessene geringe Kopfbeschleunigung verdient Beachtung.

Fußgängerschutz:

Beim Fußgängerschutz gibt es für Peugeot noch viel zu verbessern. Generell mußte ein schlechter Schutz festgestellt werden, die meisten Punkte kommen noch von den Glasflächen, wo der Kopf eines Erwachsenen auftreffen würde.


Frontaufprall - Kopf
Fahrerairbag Berührung wie vorgesehen
Beifahrerairbag Berührung wie vorgesehen
Verschiebung des Lenkrads
rückwärts 38 mm
aufwärts 105 mm
Frontaufprall - Brust
Kontakt mit Lenkrad Nein
Verschiebung der A-Säule 53 mm rückwärts
Stabilität der Fahrgastzelle stabil
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken
Harte Strukturen vorhanden Ja. Halterung und Hebel der Höhenverstellung der Lenksäule, Abdeckplatte unter der Säule, Sperre der Lenksäule.
Besondere Belastungen des Knies Ja. Halterung und Hebel für die Höhenverstellung der Lenksäule.
Frontaufprall - Unterschenkel
Vertikale Versetzung des Bremspedals 81 mm nach oben
Frontaufprall - Füße und Knöchel
Horizontale Versetzung des Bremspedals 188 mm nach hinten
Fußraum gefährlich vermindert Ja. Bruch zwischen Radkasten Bodenblech.
Frontaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen
Airbagdeaktivierung/Warnschild Schild mit Piktogramm am Ende des Armaturenbretts. Kein Text, der vor schwerer Verletzung oder Tod warnt
Einbau
18 Monate (hinter Beifahrer) passend zu vorhandenen Gurten
3 Jahre (hinter Fahrer) passend zu vorhandenen Gurten
Vorwärtsbewegung des Kopfes
18 Monate wird abgefangen
3 Jahre wird abgefangen
Schutz des Halses 18 Monate ausreichend
Schutz der Brust
18 Monate gut
3 Jahre ausreichend
Seitenaufprall - Airbags
Kopf-Seitenairbag Nein
Torso-Seitenairbag Nein
Seitenaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen
Einbau
18 Monate (Aufprallseite) passend zu vorhandenen Gurten
3 Jahre (nicht Aufprallseite) passend zu vorhandenen Gurten
Kopfbewegung
18 Monate Kopf vom Sitz umschlossen
3 Jahre Kopf vom Sitz umschlossen
Kopfbeschleunigung
18 Monate gut
3 Jahre gut

Getestetes Modell:

Peugeot 806
7sitzig, Modelljahr 1999. Leergewicht: 1550 kg





Der Peugeot 806 sowie die baugleichen Modelle Fiat Ulysse, Citroen Evasion und Lancia Zeta wurden im September 1994 auf den Markt gebracht. Die Fahrzeuge des Modelljahrgangs 1999 sind serienmäßig mit Fahrer- und Beifahrerairbag, Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern sowie mit Servolenkung ausgestattet. Diese Ausstattung gilt für alle in der EU verkauften Modelle.

erstellt von: Fritz Gerstl
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
Copyright © ÖAMTC
letzte Änderung: 16-06-1999