Volvo S70

 

 

 

 


NCAP - Bewertung:

 

Legende:

Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 5 Sterne)
Wertung des Fußgängerisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)

gut ausreichend mittel schwach schlecht

Pfahltest bestanden Pfahltest mit Einschränkung bestanden Pfahltest nicht bestanden



Detailergebnisse:

Dieses Fahrzeug schnitt beim Seitencrash sehr gut ab (vor allem dank Volvos SIPS-System). Der Seitenairbag ist so konstruiert, dass er über eine Schutzzone für den Kopf verfügt, die sich auch im sehr harten Pfahl-Test rechtzeitig entfalten kann. In gewisser Hinsicht spiegelt sich diese Situation auch beim Schutz eines Fußgängers im Falle eines Zusammenstoßes wieder. Die Aufprallzonen für den Kopf wurden durchwegs gut bewertet und erfüllen beinahe die geplanten gesetzlichen Richtlinien, der Schutz für die Beine eines Fußgängers ist aber schlecht. Beim Schutz für den Fahrer bei einem Frontalaufprall beeinträchtigt das in den Innenraum eindringende Vorderrad das Ergebnis.

Frontaufprall:

Die Fahrzeugstruktur bleibt stabil und es gibt nur minimale Verformungen der Passagierkabine. Der Kontakt vom Kopf des Fahrers mit dem Airbag wurde für stabil befunden, diese Bewertung war aber nur knapp, weil der Kopf bei der maximalen Vorverlagerung des Dummies nach links zur Seite fällt. Der Gurte an den Vordersitzen hatten in der Gurtrolle montierte Gurtstraffer. Die Untersuchung nach dem Aufprall ergab, daß es im Kniebereich harte Kontaktpunkte gibt, die im Ernstfall die Knie des Fahrers verletzen würden. Die Unterseite des Wagens war durch den Aufprall beschädigt und es bildete sich eine große Blechfalte und ein scharfe Bruchkante an der rechten Seite des Unterbodens. Es bildeten sich auch Risse im unteren Bereich der Motortrennwand, einer hinter dem Bremspedal und ein anderer in der Nähe des Radkastens.

Seitenaufprall:

Der Aufprall ließ die Seitenairbags an beiden Fahrzeugseiten auslösen. Der Airbag auf der Fahrerseite schützte die Brust und den Bauchbereich des Fahrers, sein Becken wurde allerdings von der Türinnenseite getroffen. Der Volvo erzielte in dieser Disziplin die maximale Punkteanzahl, ein eindrucksvolles Ergebnis. Der im Sitz montierte Airbag für die Halswirbelsäule und den Kopf bot exzellenten Kopfschutz im sehr anspruchsvollen Pfahltest.

Kinderrückhaltesysteme:

Die verwendeten Kindersitze waren Volvo-Markensitze, die sonst in keinem anderen Fahrzeug ohne weiteres montiert werden können. Sie erfüllen die Verordnung R44.03 für Kinder von 3 - 18 kg. Diese Sitze werden entgegen die Fahrtrichtung eingebaut und vom Fahrzeugboden zusätzlich abgestützt. Sie paßten zu den vorhandenen Gurten und boten guten Schutz.

Fußgängerschutz:

Die Stoßstange und die Vorderkante der Motorhaube des Volvos sind hart und bieten Fußgängern wenig Schutz. Die Fläche der Motorhaube erfüllte beinahe vollständig die gesetzlichen Entwürfe für den Fußgängerschutz. Der Volvo kam sehr knapp an einen dritten Stern für den Fußgängerschutz heran, was in dieser Testkategorie eine Premiere gewesen wäre.


Frontaufprall - Kopf
Fahrerairbag Berührung stabiler Kontakt
Beifahrerairbag Berührung kein Beifahrerairbag
Verschiebung des Lenkrads
nach hinten 91 mm
nach unten 4 mm
Frontaufprall - Brust
Kontakt mit Lenkrad Nein
Verschiebung der A-Säule 119 mm nach hinten
Stabilität der Fahrgastzelle Stabil
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken
Harte Strukturen vorhanden Halterung, Hebel und Drehpunkt der Lenksäulenverstellung, hinterer Teil der Lenkradsperre
Besondere Belastungen des Knies Halterung, Hebel und Drehpunkt der Lenksäulenverstellung, hinterer Teil der Lenkradsperre
Frontaufprall - Unterschenkel
Vertikale Versetzung des Bremspedals wurde nach unten versetzt
Frontaufprall - Füße und Knöchel
Horizontale Versetzung des Bremspedals 167 mm nach hinten
Fußraum vermindert Ja
Frontaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen
Airbagdeaktivierung/Warnschild nicht notwendig, kein Beifahrerairbag
Einbau
18 Monate (hinter Beifahrer) passend zu vorhandenen Gurten
3 Jahre (hinter Fahrer) passend zu vorhandenen Gurten
Vorwärtsbewegung des Kopfes
18 Monate kein erhöhtes Risiko
3 Jahre kein erhöhtes Risiko
Schutz des Halses 18 Monate ausreichend
Schutz der Brust
18 Monate gut
3 Jahre gut
Seitenaufprall - Airbags
Kopfairbag ja
Airbag für Brust ja
Seitenaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen
Einbau
18 Monate (Aufprallseite) passend zu vorhandenen Gurten
3 Jahre (nicht Aufprallseite) passend zu vorhandenen Gurten
Kopfbewegung
18 Monate Kopf vom Sitz umschlossen
3 Jahre Kopf vom Sitz umschlossen
Kopfbeschleunigung
18 Monate gut
3 Jahre gut
Fußgängerschutz
Bewertung der Aufprallflächen für den Kopf eines Kindes 5 ausreichend, 0 schwach, 1 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für den Kopf eines Erwachsenen 3 ausreichend, 2 schwach, 1 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für Oberschenkel 0 ausreichend, 0 schwach, 3 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für Unterschenkel 0 ausreichend, 0 schwach, 3 schlecht

Getestetes Modell:

Volvo S70 2.0/2.5 10V Linkslenker
4türig, gebaut im Juli 1999, Modelljahr 1999, Leergewicht: 1430 kg





Der S70 wurde im Dezember 1996 auf den Markt gebracht. Fahrerairbag, Seitenairbags, automatische Gurthöhenverstellung, Gurtstraffer, ABS und Servolenkung sind bei allen in der EU verkauften Modellen Serienausstattung, als Zubehör ist ein Beifahrerairbag sowie eine Traktionskontrolle erhältlich.

erstellt von: Christoph Iro
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
Copyright © ÖAMTC
letzte Änderung: 03-12-2001