Saab 9-3
NCAP - Bewertung:
Legende:
Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 5 Sterne)
Wertung des Fußgängerisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)
gut
ausreichend
mittel
schwach
schlecht
Detailergebnisse:
Der 9-3 wurde im Vergleich zum schon getesteten 900 in punkto Sicherheit verbessert. Trotzdem ist die Leistung im Frontcrash noch immer alles andere als zufriedenstellend. Die Belastungswerte der Brust für Fahrer und Beifahrer sind sehr hoch und die Fahrgastzelle verliert entlang der Dachlinie und im oberen Bereich der Tür viel Stabilität. Der Kniebereich ist sehr hart, weil die Aufprallplatte für die Knie so konstruiert ist, dass sie mit nicht angegurteten Passagieren zurechtkommen soll, wie es die amerikanische Gesetzgebung vorschreibt. Positiv ist anzumerken, dass die Kindersitze die beste bisher in einem Euro NCAP-Test gemessene Sicherheit bieten. Auch die Vorstellung des 9-3 im Seitencrash gibt keinen Anlass zur Kritik.
Frontaufprall:
Die Rückhaltesysteme belasten die Brust der Passagiere zu stark, was ein hohes Risko von schweren Verletzungen bedeutet. Die Situation für den Fahrer wird zusätzlich durch die Rückwärts- und Aufwärtsbewegung des Lenkrads verschlimmert. Es gibt eine Zwei-Stufen-Aufprallplatte für die Knie, wobei die erste Stufe für angegurtete Insassen gedacht ist, während die zweite Stufe die Vorwärtsbewegung der Knie von nicht angeschnallten Passagieren stoppen soll. In diesem Test wurde aber festgestellt, dass diese Platte auch für Insassen mit angelegten Gurten sehr unnachgiebig ist. Diese Anforderung stammt von der amerikanischen Gesetzgebung und hat den Effekt, dass die Situation für einen korrekt angeschnallten Fahrer verschlimmert wird.
Seitenaufprall:
Die im Sitz montierten Kopf- und Torsoseitenairbags können ihre Wirkung sehr gut entfalten, was dazu führt, dass der 9-3 sowohl im normalen, als auch im härteren Pfahl-Test keine Punkte abgeben muss.
Kinderrückhaltesysteme:
Die Kindersitze kommen direkt von Saab und sind entgegen der Fahrtrichtung zu montieren. Für die Fixierung werden die normalen Gurte für Erwachsene verwendet, allerdings werden sie zusätzlich mit einer Halteschlaufe im oberen Bereich an der Rückseite der Vordersitze gesichert. Die erzielte Schutzwirkung ist hervorragend, der Kopf der Dummies war in jeder Phase des Aufpralls vom Sitz umschlossen. Ein Kritikpunkt ist, dass der Warnhinweis über die Gefahren der Montage eines Kindersitzes auf dem Beifahrersitz bei aktiviertem Airbag sich abzulösen begann.
Fußgängerschutz:
Unglücklicherweise ist der Schutz für einen Fußgänger bei einem Zusammenstoß mit diesem Fahrzeug praktisch nicht vorhanden, nur zwei Aufprallflächen für den Kopf eines Kindes bringen Punkte ein.
Frontaufprall - Kopf | |
Fahrerairbag Berührung | stabiler Kontakt |
Beifahrerairbag Berührung | kein Beifahrerairbag |
nach hinten | 92 mm |
nach oben | 38 mm |
Frontaufprall - Brust | |
Kontakt mit Lenkrad | Nein |
Verschiebung der A-Säule nach hinten | 118 mm |
Stabilität der Fahrgastzelle | nicht stabil |
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken | |
Harte Strukturen vorhanden | Ja, Aufprallplatte. |
Besondere Belastungen des Knies | Nein |
Frontaufprall - Unterschenkel | |
Versetzung des Bremspedals nach oben | 12 mm |
Frontaufprall - Füße und Knöchel | |
Versetzung des Bremspedals nach hinten | 130 mm |
Fußraum gefährlich vermindert, Risse | Nein |
Frontaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen | |
Airbagdeaktivierung/Warnschild | Kein Beifahrerairbag. |
Einbau | |
18 Monate (hinter Beifahrer) | passend zu vorhandenen Gurten |
3 Jahre (hinter Fahrer) | passend zu vorhandenen Gurten |
Vorwärtsbewegung des Kopfes | |
18 Monate | kein erhöhtes Risiko |
3 Jahre | kein erhöhtes Risiko |
Schutz des Halses 18 Monate | gut |
Schutz der Brust | |
18 Monate | gut |
3 Jahre | gut |
Seitenaufprall | |
Kopfairbag | ja |
Torsoairbag | ja |
Seitenaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen | |
Einbau | |
18 Monate (Aufprallseite) | passend zu vorhandenen Gurten |
3 Jahre (nicht Aufprallseite) | passend zu vorhandenen Gurten |
Kopfbewegung | |
18 Monate | Kopf vom Sitz umschlossen |
3 Jahre | Kopf vom Sitz umschlossen |
Kopfbeschleunigung | |
18 Monate | gut |
3 Jahre | gut |
Fußgängerschutz | |
Bewertung der Aufprallflächen für den Kopf eines Kindes | 2 ausreichend, 0 schwach, 4 schlecht |
Bewertung der Aufprallflächen für den Kopf eines Erwachsenen | 0 ausreichend, 0 schwach, 6 schlecht |
Bewertung der Aufprallflächen für Oberschenkel | 0 ausreichend, 0 schwach, 3 schlecht |
Bewertung der Aufprallflächen für Unterschenkel | 0 ausreichend, 0 schwach, 3 schlecht |
Getestetes Modell:
Saab 9-3 2.0, Linkslenker
5türig, Modelljahr 1999, Leergewicht 1400
kg.
Das Fahrzeug wurde im Februar 1998 auf den Markt
gebracht, im September 1998 wurden Teile der Karosserie verstärkt. Fahrzeuge des
Modelljahrganges 1999 verfügen über Fahrerairbag, Seitenairbags für Torso und
Kopf, Dreipunktgurte auf allen Plätzen, Gurtstraffer an den Vordersitzen
(Aktivierung sowohl bei Frontcrash, als auch bei einem Auffahrunfall),
Saab-eigene aktive Kopfstützen und Servolenkung. Auf der Plattform des 9-3 gibt
es keine weiteren Modellreihen.
erstellt von: Fritz Gerstl
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
Copyright © ÖAMTC
letzte Änderung:
14-03-2000