Audi A4

Crashvideo
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NCAP-Bewertung:

 

Legende:

Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 5 Sterne)
Wertung des Fußgängerisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)

gut ausreichend mittel schwach schlecht

Pfahltest bestanden Pfahltest mit Einschränkung bestanden Pfahltest nicht bestanden



Detailergebnisse:

Zusammenfassung:

Der A4 verfügt über eine stabile Fahrgastzelle, die ihre Insassen gut nach außen hin schützt. Fahrer- und Beifahrerairbag bringen im Front- und Seiten-Crash sehr gute Ergebnisse. Auch die Köpfe der Fondpassagiere werden im Seitenaufprall durch das Airbagsystem gut geschützt. Der A4 ist ein sicheres Auto, das seine vier Sterne wirklich verdient. Schade nur, dass er dieses hohe Maß an Sicherheit nicht auch im Bereich des Kinderrückhaltesystems und des Fußgängerschutzes bietet. Die Gefahren des Frontairbags für Kinder sind nicht hinreichend erklärt und die Fußgängersicherheit wurde weitgehend vernachlässigt.

Frontaufprall:

Das Rückhaltesystem reduziert erfolgreich die Kopf- und Nackenbelastung. Die Gurte auf den Vordersitzen verfügen sowohl über pyrotechnische Gurtstraffer als auch über Gurtkraftbegrenzer. Zwar verhinderten die Gurte einen Kontakt des Brustkorbes mit dem Lenkrad, doch führten sie zu dessen verstärkter Belastung. Gut funktionierte die Entkopplung des Kupplungs- und des Bremspedals. Die Knieaufprallzone wurde im Gegensatz zum Vorgängermodell stark verbessert, doch das Zündschloss und der Mechanismus der Lenksäulenverstellung bedeutet immer noch Gefahr und kosteten daher Punkte. Es überrascht, dass der sonst so sicherheitsbewusst ausgestattete A4 über keinen Dreipunktgurt am mittleren Rücksitz verfügt. Der standardmäßige Beckengurt kann zu Verletzungen führen.

Seitenaufprall:

Beeindruckend der Seitenaufprallschutz: Er umfasst neben dem Seitenairbag auch einen Kopfairbag (Airbag Vorhang). Der A4 erreichte in unseren Tests die maximale Punktezahl.

Pfahlaufprall:

Die volle Wirkung kann das Kopfschutz-System beim brutalen Pfahltest ausspielen. Auch hier werden erfreulich niedrige Kopf-Messwerte registriert, außerdem hält die Sitzkonstruktion und verteidigt erfolgreich den Überlebensraum fast über die gesamte Breite. So bekommt der A4 die maximal möglichen zwei Zusatzpunkte.

Kinderrückhaltesysteme:

Da der Beifahrerairbag Standard ist, sollte Audi das davon ausgehende Risiko für entgegen die Fahrtrichtung montierte Kindersitze ernst nehmen. Weder das schwer verständliche Piktogramm, noch der leicht entfernbare Aufkleber auf der Windschutzscheibe weisen hinreichend auf das Verletzungsrisiko bzw. die Lebensgefahr für Kinder hin. Die seitlichen Gurte der Rückbank sind zwar auf die leichtere Montage von Kindersitzen ausgerichtet, doch wird diese Möglichkeit nicht entsprechend erklärt. Der für VW entwickelte vorwärtsgerichtete Römer Prince "Bobsy G1" Universalkindersitz konnte kein hohes Maß an Schutz bieten. Er vermochte im Seitenaufprall den Kopf  nicht ausreichend zu schützen und zeigte beim Frontaufprall eine hohe Nackenbelastung für Kinder mit 18 Monaten.

Fußgängerschutz:

Der Fußgängerschutz ist beim A4 so gut wie nicht vorhanden und war offensichtlich kein erklärtes Ziel der Designer. Nur ein Stern in dieser Kategorie zeigt, dass jeder Fußgänger beim Zusammenstoß mit dem A4 mit - konstruktiv sicher vermeidbaren - Verletzungen rechnen muss.


Frontaufprall - Kopf
Fahrerairbag Berührung Gleichmässig
Beifahrerairbag Berührung Gleichmässig
Verschiebung des Lenkrads
nach hinten 14 mm
nach oben 29 mm
Frontaufprall - Brust
Kontakt mit Lenkrad Nein
Verschiebung der A-Säule 29 mm rückwärts
Festigkeit der Fahrgastzelle stabil
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken
Harte Strukturen vorhanden Ja.
Besondere Belastungen des Knies Ja.
Frontaufprall - Unterschenkel
Versetzung des Gaspedals nach oben 17 mm
Frontaufprall - Füße und Knöchel
Versetzung des Gaspedals nach hinten 30 mm
Fußraum vermindert Nein
Frontaufprall - Kinderrückhaltesysteme
Airbagdeaktivierung/Warnschild schlecht zu verstehen
Einbau
18 Monate (hinter Beifahr kompatibel
3 Jahre (hinter Fahrer) kompatibel
Vorwärtsbewegung des Kopfes
18 Monate kontrolliert
3 Jahre kontrolliert
Schutz des Nackens 18 Monate ausreichend
Schutz der Brust
18 Monate gut
3 Jahre ausreichend
Seitenaufprall - Airbags
Kopfairbag ja
Airbag für Brust ja
Seitenaufprall - Kinderrückhaltesysteme
Einbau
18 Monate (Aufprallseite) kompatibel
3 Jahre (nicht Aufprallseite) kompatibel
Kopfbewegung
18 Monate nicht geschützt
3 Jahre nicht geschützt
Kopfbeschleunigung
18 Monate niedrig
3 Jahre niedrig
Fußgängerschutz
Bewertung der Aufprallflächen für den Kopf eines Kindes 0 gut, 3 schwach, 3 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für den Kopf eines Erwachsenen 2 gut, 0 schwach, 4 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für Oberschenkel 0 gut, 0 schwach, 3 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für Unterschenkel 0 gut, 0 schwach, 3 schlecht

Getestetes Modell:

Audi A4  linksgelenkt
4-türig, Modelljahr 2001



Das Fahrzeug ist seit Winter 2000 am Markt. Es verfügt serienmäßig über Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags vorne. Auch die Airbags im seitlichen Kopf-/Halsbereich sind in der Serienausstattung enthalten.


erstellt von: Christoph Iro
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
Copyright © ÖAMTC
letzte Änderung: 13-02-2001