Fiat Seicento
NCAP - Bewertung:
Legende:
Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 4 Sterne)
Markierung wegen eines hohen Risikofaktors bei Kopf, Hals oder Brust in einem der Tests
Wertung des Fußgängerisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)
gut
ausreichend
mittel
schwach
schlecht
Detailergebnisse:
Zusammenfassung:
Der Seicento war sowohl beim Front- wie auch beim Seitenaufprall sehr schwach. Beim Seitenaufprall wurden lebensgefährliche Werte für den Bauchbereich festgestellt, aus diesem Grund wurde der zweite Stern in der Bewertung durchgestrichen. Der Kindersitz für das eineinhalbjährige Kind verhielt sich gut und würde in den meisten Situationen guten Schutz bieten, der Schutz für das dreijährige Kind war schwach. Der Fußgängerschutz ließ ebenfalls zu wünschen übrig.
Frontaufprall:
Fiat rüstet den Seicento nicht serienmäßig mit Fahrerairbag aus und so kann das Lenkrad bei einem Frontcrash schwere Gesichts- und Kopfverletzungen verursachen, wenn der Fahrer damit kollidiert. Die vorderen Sicherheitsgurte waren mit Gurtstraffern ausgestattet, die eine Vorwärtsbewegung beim Frontcrash limitieren sollen. Der überlebensraum für den Fahrer wurde stark eingeschränkt, da die Fahrgastzelle einknickte, was zur Folge hatte, dass der Brustkorb des Fahrers mit dem Lenkrad kollidierte. Der Fahrer glitt auch ein Stück am Sitz vorwärts gegen den Gurt, wodurch der Bauchbereich sehr hoch belastet wurde, was schwere Verletzungen bewirken kann. Der gesamte Fahrzeug-Kniebereich ist gefährlich für den Fahrer und das eindringende Bremspedal stellt eine hohe Verletzungsgefahr für seine Füße dar. Der Kopf des Beifahrers kollidierte mit der Mittelkonsole. Am mittleren Platz der Rücksitzbank war nur ein Beckengurt montiert, der innere Verletzungen im Bauchbereich und Wirbelsäulenverletzungen verursachen kann.
Seitenaufprall:
Die Kräfte die im Bauchbereich des Fahrers gemessen wurden können zu tödlichen Verletzungen führen. Hervorgerufen wurde dies durch die eindringende Türarmlehne, welche die volle Energie der inneren Türverstrebung an den Insassen weitergab.
Kinderrückhaltesysteme:
Beide Kindersitzsysteme waren vorwärtsgerichtet zu installieren und verhielten sich beide gut auch hinsichtlich der Vorverlagerung des Kopfes beim Frontcrash. Der Sitz für das eineinhalbjährige Kind zeigte außerdem guten Schutz bei den empfindlichen Körperregionen. Der dreijährige hatte beim Frontalaufprall eine relativ hohe Brustbelastung und beim Seitenaufprall konnte der Kopf nicht innerhalb des Sitzes gehalten werden. Beim Kindersitz für das eineinhalbjährige Kind waren die Hauptprobleme die hohe Nackenbelastung im Frontcrash und die Brustbelastung bei der ebenfalls das empfohlene Limit überschritten wurde. Aufkleber und Warnhinweise waren bei beiden Sitzen von mäßiger Qualität, leicht zu entfernen und verwirrend.
Fußgängerschutz:
Der gebotene Schutz für Fußgänger war bei diesem Fahrzeug ähnlich schlecht wie bei vielen Fahrzeugen dieser Klasse. Der größte Teil der Fahrzeugfront ist sehr steif, die meisten Punkte für den Fußgängerschutz kommen von nachgiebige Punkte an Motorhaube und Windschutzscheibe.
Frontaufprall - Kopf | |
Fahrerairbag Kontakt | kein Fahrerairbag |
Beifahrerairbag Kontakt | kein Beifahrerairbag |
nach hinten | 259 mm |
nach oben | 61 mm |
Frontaufprall - Brust | |
Kontakt mit Lenkrad | ja |
Verschiebung der A-Säule | 304 mm rückwärts |
Festigkeit der Fahrgastzelle | instabil |
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken | |
Harte Strukturen vorhanden |
ja, eingeknickter Scheibenrahmen, Lenksäulenverankerung, Lenksäulenbefestigungsbolzen und -platte, Winkel für Verkleidungsteil |
Besondere Belastungen des Knies |
ja, eingeknickter Scheibenrahmen, Lenksäulenverankerung, Lenksäulenbefestigungsbolzen und -platte, Winkel für Verkleidungsteil |
Frontaufprall - Unterschenkel | |
Eindringen des Bremspedals nach oben | 4 mm |
Frontaufprall - Füße und Knöchel | |
Eindringen des Bremspedals nach hinten | 255 mm |
Fußraumverkleinerung | nein |
Frontaufprall - Kinderrückhaltesysteme | |
Airbagdeaktivierung/Warnhinweise |
kein Beifahreraibag |
Einbau | |
18 Monate (hinter Beifahrer) |
kompatibel |
3 Jahre (hinter Fahrer) | kompatibel |
Vorverlagerung des Kopfes | |
18 Monate | unkritisch |
3 Jahre | unkritisch |
Schutz des Halses | |
18 Monate | gut |
Schutz der Brust | |
18 Monate | gut |
3 Jahre | schlecht |
Seitenaufprall - Airbags | |
Kopfairbag | nein |
Seitenairbag | nein |
Seitenaufprall - Kinderrückhaltesysteme | |
Einbau | |
18 Monate (Aufprallseite) | kompatibel |
3 Jahre (nicht Aufprallseite) | kompatibel |
Kopfbewegung | |
18 Monate | nicht ermittelt |
3 Jahre | nicht geschützt |
Kopfbeschleunigung | |
18 Monate | niedrig |
3 Jahre | niedrig |
Fußgängerschutz | |
Bewertung der Aufprallpunkte für den Kinderkopf | 2 gut, 2 schwach, 2 schlecht |
Bewertung der Aufprallpunkte für den Erwachsenenkopf | 3 gut, 0 schwach, 3 schlecht |
Bewertung der Aufprallpunkte für die Oberschenkel | 0 gut, 1 schwach, 2 schlecht |
Bewertung der Aufprallpunkte für die Unterschenkel | 0 gut, 1 schwach, 2 schlecht |
Getestetes Modell:
Fiat Seicento 1,1 linksgelenkt
3türig, Modelljahr 2000, Leergewicht 754 kg
Der Seicento wurde 1997 vorgestellt. Das 2000er Modell besitzt vordere Gurtstraffer. Optional ist ein Fahrer und Beifahrerairbag, sowie Servolenkung und ABS erhältich.
erstellt von: Christoph Iro
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
Copyright © öAMTC
letzte änderung: 10-08-2000