Seat Ibiza

Crashvideo
Ibiza.avi(233kB)
Ibiza.mov(338kB)

 

 


NCAP - Bewertung:

 

Legende:

Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 4 Sterne)
Markierung wegen eines hohen Risikofaktors bei Kopf, Hals oder Brust in einem der Tests
Wertung des Fußgängerisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)

gut ausreichend mittel schwach schlecht



Detailergebnisse:

Zusammenfassung:

Obwohl Seat die meisten Modelle des Ibiza mit Fahrerairbag verkauft, wurde bisher das meistverkaufte Modell in einigen Ländern auch ohne Fahrerairbag angeboten. In der Wertung fällt der Ibiza daher stark ab, weil schwere Kopfverletzungen des Fahrers beim Aufschlagen des Schädels auf das Lenkrad zu erwarten sind. Aufgrund dieser Ergebnisse hat Seat beschlossen, alle Ibiza-Modelle - produziert ab September 2000, ab Fahrgestell-Nummer VSSZZZ6KZ1R146638 - zumindest mit Fahrerairbag auszustatten. Es wurde daher ein Fahrzeug mit Fahrerairbag einem Frontcrash unterzogen: Die Belastungen für den Fahrerkopf waren mit Airbag deutlich niedriger. Sonst lieferte der Wagen ein ganz passables Ergebnis, sieht man von einigen Problemen bei der Qualität der Konstruktion und der etwas nachgiebigen Tür beim Seitenaufprall ab.

Frontaufprall:

Ohne Airbag ist das Risiko eines Kontaktes des Fahrerkopfes mit dem Lenkrad besonders hoch. Mit Fahrerairbag ist das Verletzungsrisiko für den Kopf deutlich geringer. Durch zu spätes Aufblasen des Airbags besteht aber die Gefahr, dass der Kopf auf das Lenkrad durchschlägt und verletzt wird. Das Fahrzeug war mit Gurtstraffern ausgestattet, welche beim Crash die Vorwärtsbewegung limitieren sollen. Unter dem Armaturenbrett fanden sich Strukturen, die bei einer Frontalkollision die Knie und Hüften des Fahrers verletzen würden. Der Kopf des Beifahrers schlug so auf dem Armaturenbrett auf, dass bei anderen Unfallsituationen schwere Verletzungen auftreten können. Auf dem mittleren Platz der Rückbank war nur ein Beckengurt montiert, der innere Verletzungen im Bauchbereich und Wirbelsäulenverletzungen verursachen kann.

Seitenaufprall:

Die stärkste Eindringung fand im unteren Bereich der Tür statt, womit die Verletzungsgefahr für Becken- und Bauchbereich höher lag, als für Oberkörper und Kopf. Die geringe Oberkörperbelastung wurde allerdings durch die Stützeinrichtung an der Rückseite des Dummies, die beim Menschen natürlich wegfällt, gefördert. Der Kopf der Insassen könnte durch die aus dem tiefen Eindringimpuls resultierende seitliche Drehbewegung mit Teilen der Innenverkleidung kollidieren.

Kinderrückhaltesysteme:

Der eineinhalbjährige Dummy wird mit dem Fahrzeug-Dreipunktgurt in einem Kinderrückhaltesystem entgegen der Fahrtrichtung gesichert. Dabei stießen die Füße an der Rücklehne an, was die Frage aufwarf, ob dieses System für ein kleines Fahrzeug geeignet ist. Dieser Sitz funktionierte aber gut, wobei die Gurtführung mit ihren zwei Möglichkeiten etwas verwirrend erscheint. Der eineinhalbjährige Dummy hatte beim Seitenaufprall heftigen Kontakt mit der mittleren Türsäule, was das Risiko für schwere Verletzungen hebt. Der für den dreijährigen Dummy verwendete fahrzeugspezifische Kindersitz mit eigenen (ISOFIX) Befestigungspunkten konnte beim Frontaufprall überzeugen, beim Seitenaufprall wurde der Kopf des Kindes nicht ausreichend geschützt.

Fußgängerschutz:

Der Fußgängerschutz wurde bei diesem Fahrzeug besser gelöst als bei vielen anderen Fahrzeugen. Besonders durch einige gut gestaltete Bereiche der Motorhaube zur Erhöhung des Kopfschutzes und einer verhältnismäßig verträglich gestalteten Motorhaubenvorderkante. Einer der Stoßstangentestpunkte lieferte ebenfalls ein erfreuliches Resultat.


Frontaufprall - Kopf
Fahrerairbag Kontakt ungleichmäßig
Beifahrerairbag Kontakt kein Beifahrerairbag
Verschiebung des Lenkrads
nach hinten 131 mm
nach oben 48 mm
Frontaufprall - Brust
Kontakt mit Lenkrad ja
Verschiebung der A-Säule 107 mm rückwärts
Festigkeit der Fahrgastzelle instabil
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken
Harte Strukturen vorhanden

ja, Lenksäule, und darauf befestigte Klemme. beifahrerseitiger Armaturenbrettbefestigungswinkel.

Besondere Belastungen des Knies

ja, Lenksäule, und darauf befestigte Klemme. tragende Kunstsoffteile des Armaturenbretts beifahrerseitiger Armaturenbrettbefestigungswinkel.

Frontaufprall - Unterschenkel
Eindringen des Bremspedals nach oben 20 mm
Frontaufprall - Füße und Knöchel
Eindringen des Bremspedals nach hinten 156 mm
Fußraumverkleinerung nein
Frontaufprall - Kinderrückhaltesysteme
Airbagdeaktivierung/Warnhinweise

kein Beifahrerairbag

Einbau
18 Monate (hinter Beifahrer)

kompatibel

3 Jahre (hinter Fahrer) fahrzeugspezifisch
Vorverlagerung des Kopfes
18 Monate unkritisch, aber nicht geschützt
3 Jahre unkritisch
Schutz des Halses
18 Monate gut
Schutz der Brust
18 Monate gut
3 Jahre gut
Seitenaufprall - Airbags
Kopfairbag nein
Seitenairbag nein
Seitenaufprall - Kinderrückhaltesysteme
Einbau
18 Monate (Aufprallseite) kompatibel
3 Jahre (nicht Aufprallseite) fahrzeugspezifisch
Kopfbewegung
18 Monate nicht geschützt
3 Jahre nicht geschützt
Kopfbeschleunigung
18 Monate hoch
3 Jahre niedrig
Fußgängerschutz
Bewertung der Aufprallpunkte für den Kinderkopf 3 gut, 2 schwach, 1 schlecht
Bewertung der Aufprallpunkte für den Erwachsenenkopf 3 gut, 1 schwach, 2 schlecht
Bewertung der Aufprallpunkte für die Oberschenkel 0 gut, 2 schwach, 1 schlecht
Bewertung der Aufprallpunkte für die Unterschenkel 0 gut, 1 schwach, 2 schlecht

Getestetes Modell:

Seat Ibiza 1,4 Stella linksgelenkt
3türig, Modelljahr 2000, Leergewicht 977 kg




 

Der neue Ibiza wurde August 1997 vorgestellt und im Juni 1999 überarbeitet. Das 2000er Modell bekam vordere Gurtstraffer als Serienausrüstung EU-weit. Ab September 2000 ist der Fahrerairbag Serienausstattung. Optional sind Seitenairbags sowie ABS erhältlich.


erstellt von: Christoph Iro
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
Copyright © öAMTC
letzte änderung: 10-08-2000