Jeep Cherokee

Crashvideo

cherokee.mpg (147 kB)

 

 


Bewertung:

 

Legende:

Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 5 Sterne)
Wertung des Fußgängerisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)

gut ausreichend mittel schwach schlecht



Detailergebnisse:

Zusammenfassung:

Seit August 2003 wird der Cherokee am Fahrersitz mit einer intelligenten Erinnerungseinrichtung bezüglich Gurt anlegen ausgerüstet. Dadurch erreicht der Cherokee in der Sicherheitsbewertung 4 Sterne. Er ist in erster Linie für den US-amerikanischen Markt konzipiert, wo sowohl angegurtete als auch nicht angegurtete Fahrer geschützt werden müssen. Daher unterscheidet er sich im Design von den Fahrzeugen, die ausschließlich für den europäischen Markt bestimmt sind. Das wirkt sich besonders im Kniebereich aus, wo die Polsterung eine übermäßige Belastung der Beine verursachen kann. Der Cherokee verfügt über eine solide Karosserie, die den Insassen Schutz bietet. Durch den Sicherheitsgurt kommt es jedoch zu einer relativ hohen Belastung des Lenkers. Die Kinderrückhaltesysteme funktionierten gut, besonders gut war der Schutz im Kopfbereich beim Seitenaufprall. Der Fußgängerschutz war höchst unzureichend.

Frontaufprall:

Die Karosserie verformte sich im Bereich des Fußraumes und der Türen nur wenig, doch durch die Verschiebung des Gas- und Kupplungspedals kann es zu Verletzungen kommen. Im Kniebereich ist eine Polsterung angebracht, die jedoch nicht den gesamten Knieraum abdeckt, wodurch ein hohes Verletzungsrisiko entsteht. Besonders im Bereich unterhalb der Knie ist die Belastung hoch, was zu schweren Verletzungen und bleibenden Körperbehinderungen führen kann. Der mittlere Sitz der Rückbank ist mit einem Dreipunktgurt ausgestattet, der einen wesentlich höheren Schutz bietet als ein einfacher Beckengurt. Die Sicherheit auf diesem Sitz wird zusätzlich dadurch erhöht, dass der Sicherheitsgurt nur dann verwendbar ist, wenn die umklappbare Rückenlehne korrekt eingerastet ist.

Seitenaufprall:

Beim Seitenaufpralltest schnitt der Cherokee auch ohne Seitenairbags gut ab, was für ein Fahrzeug dieser Größe auch nicht anders zu erwarten ist. Es mussten bei der Bewertung dennoch Punkte abgezogen werden, da die Brustbelastung durch die Art, wie die Kräfte über den Rücken des Dummies auf den Sitz abgeleitet werden, geringer ausfällt, als dies beim Menschen zu erwarten ist.

Kinderrückhaltesysteme:

Für beide Dummies wurden dieselben fahrzeugspezifischen ISOFIX-Kindersitze verwendet, die mit einem oberen Gurt befestigt werden. Sie schnitten beim Seitenaufpralltest sehr gut ab, die Köpfe beider Dummies waren gut gesichert, was ungewöhnlich ist. Beim Frontaufprall hingegen war der Kopf des dreijährigen Dummies ungeschützt und für den eineinhalbjährigen war die Nackenbelastung sehr hoch. Bei Verwendung eines rückwärtsgerichteten Kindersitzes für das jüngere Kind würde sich dieses Problem wahrscheinlich vermeiden lassen.

Fußgängerschutz:

Der Fußgängerschutz war gering, was zu erwarten war, da dieses Kriterium laut Auskunft des Herstellers bisher beim Design des Jeep nicht berücksichtigt worden war. Das wird sich nun hoffentlich ändern.


Frontaufprall - Kopf
Fahrerairbag Berührung gleichmässig
Beifahrerairbag Berührung gleichmässig
Verschiebung des Lenkrads
nach hinten 23 mm
nach oben 67 mm
Frontaufprall - Brust
Kontakt mit Lenkrad nein
Verschiebung der A-Säule 26 mm rückwärts
Festigkeit der Fahrgastzelle stabil
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken
Harte Strukturen vorhanden ja
Besondere Belastungen des Knies ja
Frontaufprall - Unterschenkel
Versetzung des Bremspedals nach oben 75 mm
Frontaufprall - Füße und Knöchel
Versetzung des Bremspedals nach hinten 80 mm
Fußraum vermindert nein
Frontaufprall - Kinderrückhaltesysteme
Airbagdeaktivierung/Warnschild Ein US Piktrogramm ist am Ende des Armaturenbretts
auf der Beifahrerseite angebracht. Warnhinweise auf den Sonnenblenden weisen auf schwerwiegende Verletzungsgefahr bzw. Todesfolgen hin, sind jedoch leicht entfernbar.
Einbau
18 Monate (hinter Beifahrer) fahrzeugspezifisch
3 Jahre (hinter Fahrer) fahrzeugspezifisch
Vorwärtsbewegung des Kopfes
18 Monate geschützt
3 Jahre nicht geschützt
Schutz des Nackens 18 Monate ausreichend
Schutz der Brust
18 Monate ausreichend
3 Jahre ausreichend
Seitenaufprall - Airbags
Kopfairbag nein
Airbag für Brust nein
Seitenaufprall - Kinderrückhaltesysteme
Einbau
18 Monate (Aufprallseite) fahrzeugspezifisch
3 Jahre (nicht Aufprallseite) fahrzeugspezifisch
Kopfbewegung
18 Monate geschützt
3 Jahre geschützt
Kopfbeschleunigung
18 Monate niedrig
3 Jahre niedrig
Fußgängerschutz (neue Meßmethode)
Bewertung der Aufprallflächen für den Kopf eines Kindes 0 gut, 3 schwach, 3 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für den Kopf eines Erwachsenen 0 gut, 1 schwach, 5 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für Oberschenkel 0 gut, 0 schwach, 3 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für Unterschenkel 0 gut, 0 schwach, 3 schlecht

Getestetes Modell:

Jeep Cherokee 2,5 tdi Sport, linksgelenkt
5-türig, Modelljahr 2002

Der Cherokee ist seit 2002 am Markt. Er verfügt serienmäßig über einen Fahrer- und Beifahrerairbag vorne. Weiters ist das Auto mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer vorne ausgestattet. 


erstellt von: Christoph Iro
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
Copyright © ÖAMTC
letzte Änderung: 16-05-2002