Audi A3 2003

Crashvideo

a3.mpg

 

 


Bewertung:

 

Legende:

Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 5 Sterne)
Wertung des Fußgängerisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)
Wertung der Kindersicherheit (Bestnote 5 Sterne)

gut ausreichend mittel schwach schlecht

Pfahltest bestanden Pfahltest mit Einschränkung bestanden Pfahltest nicht bestanden



Detailergebnisse:

Zusammenfassung:

Die sehr stabile Fahrgastzelle des Audi A3 stellt den Insassen einen nahezu uneingeschränkten Überlebensraum zur Verfügung und liefert zusammen mit dem gut abgestimmten Rückhaltesystem ein überzeugendes Sicherheitskonzept. Der Audi A3 hat mit diesem Ergebnis eine gute Basis um mit an der Spitze seiner Klasse zu stehen, um das zu erreichen müssten aber die seit langem bekannten Schwachstellen an der Lenksäule wirkungsvoll beseitigt werden.

Im Seitenaufpralltest und Pfahlaufprall erreicht der A3 die Höchstpunktzahl von 18 Punkten. Damit liegt er in diesem Testabschnitt auf dem derzeit höchsten Niveau. Neben der Ausstattung mit Front, Seiten und Kopfairbag wurde der A3 während seiner Entwicklung zahlreichen Crashtests unterzogen die über die derzeitigen Ratingverfahren hinausreichen. Der Fußgängerschutz ist schwach.

Frontaufprall:

Die formstabile Fahrgastzelle des Audi A3 wird durch den Aufprall mit 64 km/h nur so gering deformiert, dass man optisch keine Verformung erkennen kann. Erst nach der Vermessung wird klar, dass sich die A-Säule 5 mm in Richtung Fahrer verschoben hat. Der Überlebensraum bleibt im höchst belasteten Bereich rund um den Fahrer fast unverändert. Die Türen lassen sich nach dem Versuch wie bei einem völlig intaktem Fahrzeug öffnen. Auch für die Beifahrertür werden keinen größeren Kräfte benötigt, wodurch eine schnelle Rettung der Insassen möglich wird. Die Fahrerairbagauslösung beginnt ca. 18 ms nach Aufprallbeginn, der sich entfaltenden Airbag stützt den vorwärts schnellenden Kopf vom Fahrer optimal und bietet keine Möglichkeit mit Kopf oder Brust auf das Lenkrad zu schlagen. Die Lenksäule ist mit einem Teleskopmechanismus ausgestattet, der diese bei maximaler Komprimierung des Airbags definiert aus dem Gefahrenbereich führt. Der Beifahrerairbag dringt einige Millisekunden später aus seiner Klappe und kann die Vorwärtsbewegung des Beifahrers optimal abfangen. Die Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer bilden zusammen mit dem Airbag ein gut abgestimmtes Rückhaltekonzept. Bei etwa 20 ms werden die Gurtstraffer aktiviert um den Insassen in seiner Vorverlagerung zu hemmen, wodurch auch die gemessene Belastung bei Fahrer und Beifahrer im Kopf- und Brustbereich gering gehalten werden können.

Der Aufprallbereichen der Knie und oberen Unterschenkel, besonders des Fahrers, wurde weitläufig ausgeräumt, wodurch das Verletzungsrisiko in diesem Bereich gering ist. Leider wurde das bekannte Problem scharfkantiger Teile unter der Lenksäulenverkleidung nicht abgestellt und somit wertvolle Punkte in der Bewertung verschenkt. Die Belastungen der Unterschenkel des Fahrers waren nur geringfügig erhöht. Durch die absolut unkritische Fußraumintrusion werden die Füße keinen erhöhten Belastungen ausgesetzt. Zusätzlich ist der Pedalapparat aber auch so gestaltet, dass er bei einer größeren Deformation des Fußraumes ausgekoppelt werden würde.

 Seitenaufprall:

Beim Seitencrash zeigt der Audi A3 eine über die gesamte Seitenfläche gleichmäßige Intrusion. Die Kräfte werden über den Seitenbereich gut verteilt und sowohl der Schweller als auch die B-Säuleneinbindung bleiben stabil. Dadurch ergibt sich eine insgesamt moderate und stetige Intrusion ohne Bildung scharfer Absätze in der äußeren und inneren Seitenwandoberfläche. Das Maximum der Intrusion befindet sich im Bereich des Fahrers. Das für den Seitenaufprall entwickelte "Sideguard" System, welches sich in der Tür befindet, zeigt zusammen mit dem verstärkten Schweller und der B-Säule eine gute Performance. Der Thorax- und Kopfairbag wird schon nach ca. 9-10 ms gezündet und kann sich somit optimal vor dem Insassen in Position bringen, bevor dieser mit dem Kopf gegen die B-Säule schlagen würde. Die Belastungen für die Brust und den Kopf des Fahrers bleiben dadurch gering nur an der unteren Rippe kommt es hier zu etwas erhöhten Belastungen. Negativ ist, dass es zur Interaktion zwischen der Dummy-Backplate und dem Sitzrahmen gekommen ist, was zur Verfälschung der Brustbelastungswerte führen kann. Deshalb musste hier auch ein geringer Punktverlust durch den Back-Plate-Modifier in Kauf genommen werden. Entsprechend der Gesamtdeformation ließ sich die Fahrertüre nach dem Crash nicht öffnen.

Dadurch das der Audi A3 auch serienmäßig über einen Kopfairbag verfügt, konnte er die Chance nutzen einen Pole Test zu absolvieren um die Gesamtpunkzahl im Seitencrash zu erhöhen. Auch bei diesem Test zeigte sich das die Sicherheitssysteme einwandfrei funktionieren und optimal ausgelegt sind. Durch den von vorn nach hinten durchgehenden Kopf Airbag wäre auch der hintere Insasse gut geschützt.

Kinderrückhaltesysteme:

Die von Audi empfohlenen ISOFIX-Kindersitze (Bimbo Fix Typ II) wurden für den 1 1/2 jährigen Kinderdummy Rückwärtsgerichtet und für den 3 jährigen Dummy Vorwärtsgerichtet eingesetzt. Die Köpfe und Belastungswerte blieben weitestgehend unterhalb der geforderten Grenzen und zeigten ein gutes Verhalten im Test. Die von Audi empfohlenen ISOFIX-Kindersitze (Bimbo Fix Typ II) zeigen im A3 Seitenaufpralltest ein gutes Verhalten. Für den hinter dem Fahrer Sitzenden 1 ½ jährigen Insassen ergaben sich keine erhöhten Belastungswerte und auch der Kopf blieb innerhalb der Sitzschale. Auch das Modell für die größeren Kleinkinder (P3) bietet einen zuverlässigen Kopfseitenschutz. Die Mängel im Labeling beim Fahrzeug und am Sitz, nach den Forderungen der neuen Kindersitzbewertungsprotokolls von Euro NCAP, werden nach Auskunft von Audi abgestellt.

Fußgängerschutz

Der A 3 bietet nur auf der Motorhaube, dort wo bei einem Unfall Kinder- bzw. Erwachsenenköpfe auftreffen würden, Schutz für Fußgänger. Kotflügel und Fahrzeugfront sind unnachgiebig. Stoßstange und Motorhaubenkante bieten keinen Fußgängerschutz. Ein schwaches Resultat für ein neues Fahrzeug.


Frontaufprall - Kopf
Fahrerairbag Berührung gleichmässig
Beifahrerairbag Berührung gleichmässig
Verschiebung des Lenkrads
nach hinten 0 mm
nach oben 0 mm
Frontaufprall - Brust
Kontakt mit Lenkrad nein
Verschiebung der A-Säule 0 mm rückwärts
Festigkeit der Fahrgastzelle stabil
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken
Harte Strukturen vorhanden ja
Besondere Belastungen des Knies ja
Frontaufprall - Unterschenkel
Versetzung eines Pedals nach oben 0 mm
Frontaufprall - Füße und Knöchel
Versetzung eines Pedals nach hinten 0 mm
Fußraum vermindert nein
Frontaufprall - Kinderrückhaltesysteme
Airbagdeaktivierung/Warnschild

-

Einbau
18 Monate (hinter Beifahrer) fahrzeugspezifisch
3 Jahre (hinter Fahrer) fahrzeugspezifisch
Vorwärtsbewegung des Kopfes
18 Monate geschützt
3 Jahre geschützt
Schutz des Nackens 18 Monate ausreichend
Schutz der Brust
18 Monate ausreichend
3 Jahre gut
Seitenaufprall - Airbags
Kopfairbag ja
Airbag für Brust ja
Seitenaufprall - Kinderrückhaltesysteme
Einbau
18 Monate (Aufprallseite) fahrzeugspezifisch
3 Jahre (nicht Aufprallseite) fahrzeugspezifisch
Kopfbewegung
18 Monate geschützt
3 Jahre geschützt
Kopfbeschleunigung
18 Monate niedrig
3 Jahre niedrig
Fußgängerschutz (neue Meßmethode)

Getestetes Modell:

Audi A3, linksgelenkt
3-türig

Der Audi A3 verfügt serienmäßig über Fahrer-, Beifahr- und Seitenairbags. Zusätzlich schützt ein vorhangartiger Kopfairbag die Passagiere vorne und hinten. Weiters ist das Auto mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern für die Vorder- und Fondsitze ausgestattet. 


erstellt von: Mag. Christoph Iro
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
Copyright © ÖAMTC
letzte Änderung: 04-07-2003