Mercedes E-Klasse

 

 

 

 


NCAP - Bewertung:

 

Legende:

Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 5 Sterne)
Wertung des Fußgängerisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)

gut ausreichend mittel schwach schlecht

Pfahltest bestanden Pfahltest mit Einschränkung bestanden Pfahltest nicht bestanden



Detailergebnisse:

In der Testreihe Euro NCAP Phase 4 wurde bereits ein Mercedes E des Jahrganges 1998 gecrasht. Der Hersteller wollte die Wirkung des neuen Kopf-Seitenairbags unter Beweis stellen, der in den Fahrzeugen des Modelljahrganges 2000 bereits serienmäßig ist. Der bessere Schutz für die Passagiere bringt der E-Klasse jetzt vier Sterne im Front- und Seitencrashtest zusammen ein. Der Schutz im Frontcrash bleibt allerdings gleich, mit einem hohen Verletzungsrisiko für die Füße des Fahrers durch das Bremspedal. Mercedes teilte dazu mit, dass es Verbesserungen geben soll, damit das Bremspedal nicht so weit nach hinten gedrückt werden kann. Dies konnte aber noch nicht getestet werden.

Frontaufprall:

Die Karosserie selbst kommt im Test gut weg und behält ihre Struktur. Die Belastungswerte für die Brust des Fahrers von Gurt und Airbag waren relativ hoch, aber nicht so hoch wie des Beifahrers, darum wurden dessen Werte für die Berechnung der Bewertung herangezogen. Im Kniebereich des Fahrers gab es zwar keine harten Strukturen, die die Knie direkt verletzen könnten, allerdings droht durch das Bremspedal, das 230 mm nach hinten versetzt wurde, ein hohes Verletzungsrisiko für die Füße und Knöchel. Der mittlere Rücksitz war mit einem vollwertigen Dreipunktgurt ausgestattet.

Seitenaufprall:

Im ursprünglichen Test zeigte sich, dass der in der Tür montierte Seitenairbag den Arm, die Brust und den Bauchbereich des Fahrers abfangen kann, aber insgesamt nicht so gut arbeitet wie die Airbags in anderen Fahrzeugen dieser Klasse. Der Kopfairbag erfüllt seine Aufgabe jedoch voll und ganz, er schiebt sich zwischen den Kopf des Fahrers und einen eindringenden Gegenstand. Das wäre bei einem echten Seitencrash ein wirklicher Vorteil was den Schutz des Kopfes betrifft.

Kinderrückhaltesysteme:

Ein Piktogramm der europäischen Herstellervereinigung ist am Ende der Beifahrerseite des Armaturenbrettes angebracht und auf der Windschutzscheibe befindet sich ein Aufkleber mit Text in einer Sprache, der leicht abgelöst werden kann oder verloren geht, wenn die Windschutzscheibe ausgetauscht werden muß. Der Text erklärt nicht die Gefahren von schweren Verletzungen oder Tod, wenn ein Kindersitz auf dem Beifahrersitz montiert wird und der Beifahrerairbag nicht stillgelegt ist. Beide Dummies waren in Mercedes-Sitzen untergebracht, die in Fahrtrichtung montiert werden. Die Gurtführungen auf den Sitzen sind mit Farbe kodiert und entsprechen der Verordnung R44.03, aber die aufgeklebten Punkte, die die Gurtführung anzeigen, können zu leicht entfernt werden.

Fußgängerschutz:

Die Motorhaubenoberfläche bietet ordentlichen Schutz für die Aufprallpunkte des Kopfes eines Fußgängers. Die Aufprallflächen für ein Kind erfüllten zur Hälfte die vorgeschlagenen gesetzlichen Richtlinien und drei weitere Flächen gingen nur knapp daran vorbei. Die Aufprallflächen für den Kopf eines Erwachsenen zeigten zwei gefährliche Punkte auf, der Rest erfüllte beinahe die vorgeschlagenen Richtlinien. Die Front des Wagens jedoch wurde für aggressiv befunden und jeder Testpunkt wurde mit "schlecht" bewertet.


Frontaufprall - Kopf
Fahrerairbag Berührung stabiler Kontakt
Beifahrerairbag Berührung stabiler Kontakt
Verschiebung des Lenkrads
nach hinten 43 mm
nach oben 34 mm
Frontaufprall - Brust
Kontakt mit Lenkrad Nein
Verschiebung der A-Säule 22 mm nach hinten
Stabilität der Fahrgastzelle Stabil
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken
Harte Strukturen vorhanden Nein
Besondere Belastungen des Knies Nein
Frontaufprall - Unterschenkel
Vertikale Versetzung des Bremspedals 11 mm nach oben
Frontaufprall - Füße und Knöchel
Horizontale Versetzung des Bremspedals 230 mm nach hinten
Fußraum vermindert Ja
Frontaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen
Airbagdeaktivierung/Warnschild Piktogramm der europäischen Herstellervereinigung und Aufkleber mit Text an der Windschutzscheibe
Einbau
18 Monate (hinter Beifahrer) passend zu vorhandenen Gurten
3 Jahre (hinter Fahrer) passend zu vorhandenen Gurten
Vorwärtsbewegung des Kopfes
18 Monate kein erhöhtes Risiko
3 Jahre kein erhöhtes Risiko
Schutz des Halses 18 Monate ausreichend
Schutz der Brust
18 Monate gut
3 Jahre gut
Seitenaufprall - Airbags
Kopfairbag ja
Airbag für Brust ja
Seitenaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen
Einbau
18 Monate (Aufprallseite) passend zu vorhandenen Gurten
3 Jahre (nicht Aufprallseite) passend zu vorhandenen Gurten
Kopfbewegung
18 Monate Kopf vom Sitz umschlossen
3 Jahre Kopf vom Sitz gerade noch umschlossen
Kopfbeschleunigung
18 Monate gut
3 Jahre gut
Fußgängerschutz
Bewertung der Aufprallflächen für den Kopf eines Kindes 3 ausreichend, 3 schwach, 0 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für den Kopf eines Erwachsenen 3 ausreichend, 1 schwach, 2 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für Oberschenkel 0 ausreichend, 0 schwach, 3 schlecht
Bewertung der Aufprallflächen für Unterschenkel 0 ausreichend, 0 schwach, 3 schlecht

Getestetes Modell:

Mercedes E 200, Linkslenker
4türig, Modelljahr 1999, Leergewicht: 1440 kg





Die aktuelle Mercedes E-Klasse kam im September 1995 auf den Markt. Fahrzeuge des Modelljahrganges 1999 verfügen über zwei Front- und Seitenairbags, Kopfairbags, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, ABS, Bremsassistent, Traktionskontrolle sowie Servolenkung.

erstellt von: Christoph Iro
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
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letzte Änderung: 03-12-2001