Mercedes A-Klasse
NCAP - Bewertung:
Legende:
Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 4 Sterne)
Markierung wegen eines hohen Risikofaktors bei Kopf, Hals oder Brust in einem der Tests
gut
ausreichend
mittel
schwach
schlecht
Detailergebnisse:
Trotz seines unkonventionellen Stylings und seiner kompakten Abmessungen (der Wagen beansprucht weniger Straßenfläche als die meisten Superminis, und bietet trotzdem einen Innenraum, der mit dem eines Familienautos konkurriert), schneidet die A-Klasse im Crashtest gut ab. Der Schutz bei einem Frontalaufprall ist gut, obwohl noch mehr für die Beine der Frontpassagiere getan werden könnte.
Die Passagiere sitzen höher als in anderen Fahrzeugen, was im Falle eines Seitencrashs von Vorteil ist. Die beiden Türen auf der Aufprallseite öffneten sich jedoch beim Aufprall. Das würde bedeuten, daß die A-Klasse bei den neuen Auflagen für einen Seitencrash durchfallen würde, wenn das Fahrzeug nach dem Oktober 1998 auf den Markt gekommen wäre.
Frontaufprall:
Die A-Klasse bietet dem Kopf des Fahrers guten Schutz, wenn auch der Airbag während des Aufpralls etwas spät aufging. Der Beifahrerairbag arbeitete gut. Die Knie des Fahrers hatten keinen Kontakt mit irgendwelchen Teilen des Fahrzeugs, jedoch könnte ein Fahrer mit längeren Beinen oder einer anderen Sitzposition durchaus verletzt werden. Durch den Aufprall drangen keine Teile des Fahrzeugs so weit in den Innenraum ein, daß von ihnen eine Gefahr ausgehen könnte.
Seitenaufprall:
Der Schutz für den Fahrer war gut, auch wenn der Seitenairbag wenig bis gar nichts dazu beitragen konnte. Durch den Aufprall wurden außerdem die Verschlüsse der beiden Türen ausgelöst, wodurch die Türen aufsprangen. Viele A-Klasse-Modelle (nicht jedoch das getestete Auto) verfügen über einen Mechanismus, der die Türen ab 8 km/h Fahrgeschwindigkeit automatisch verriegelt. Laut Mercedes soll dadurch das Aufspringen der Türen während eines Unfalls verhindert werden. Mercedes verspricht die Türen zu überarbeiten, um dieses Problem aus der Welt zu schaffen.
Kinderrückhaltesysteme:
Ein Beifahrerairbag gehört zur Serienausstattung, was bei einem Kindersitz, der gegen die Fahrtrichtung am Beifahrersitz montiert ist, zum tödlichen Risiko werden kann. Euro NCAP rät Mercedes, mehr Augenmerk auf dieses Risiko zu legen und auch ausdrücklich darauf hinzuweisen. Die Kindersitze paßten zu den Gurten für die Erwachsenen auf der Rückbank, welche, was nicht selbstverständlich ist, über pyrotechnische Gurtstraffer verfügen. Umso erstaunlicher ist, daß der mittlere Sitzplatz nur einen Beckengurt aufweist - viele neue Modelle bieten hier schon einen vollwertigen Dreipunktgurt.
Die Kindersitze bewahrten die Kinderdummies beim Frontcrash davor, zu weit nach vor geschleudert zu werden, und die auf sie dabei einwirkenden Kräfte waren akzeptabel. Beim Seitencrash jedoch ist der Kopf des Drei-Jahres-Dummies einem erhöhten Risiko von Kopfverletzungen ausgesetzt.
Fußgängerschutz:
Die A-Klasse hat eine sehr kurze Motorhaube, sodaß die wahrscheinlichsten Punkte für den Aufprall des Kopfes eines Fußgängers eher im Bereich der Windschutzscheibe liegen. Weil das Euro-NCAP-Bewertungssystem keine Punkte auf Glasflächen auswerten kann, kann für die A-Klasse keine Sterne-Wertung angegeben werden. Eine Windschutzscheibe ist im Fall eines Aufpralls für den Kopf des Fußgängers jedoch tendenziell weniger gefährlich als eine Motorhaube aus Stahl, sodaß die Bewertung der A-Klasse vermutlich recht gut ausfallen wird, wenn eine genaue Messung möglich ist. Es ist jedoch noch zu sagen, daß sich die Motorhaube der A-Klasse beim Zusammenstoß mit einem Kind als sehr agressiv erwiesen hat. Die Frontpartie des Autos könnte auch für die Beine eines Erwachsenen ein unnötiges hohes Verletzungsrisiko bedeuten.
Frontaufprall - Kopf | |
Fahrerairbag Berührung | wie vorgesehen |
Beifahrerairbag Berührung | wie vorgesehen |
rückwärts | 33 mm |
nach unten | 9 mm |
Frontaufprall - Brust | |
Kontakt mit Lenkrad | Nein |
Verschiebung der A-Säule | 29 mm rückwärts |
Stabilität der Fahrgastzelle | Stabil |
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken | |
Harte Strukturen vorhanden | Ja. Halterung für Verbindungsstecker der Bordelektrik, Schließzylinder der Lenkradsperre, elektrische Kontakte an der Klemme für die Lenksäulenverstellung. |
Besondere Belastungen des Knies | Ja, durch die Klemme der Lenksäulenverstellung, Halterung an der Lenksäule und Schließzylinder der Lenkradsperre. |
Frontaufprall - Unterschenkel | |
Vertikale Versetzung des Bremspedals | 44 mm nach oben |
Frontaufprall - Füße und Knöchel | |
Horizontale Versetzung des Bremspedals | 106 mm nach hinten |
Fußraum gefährlich vermindert | Nein |
Frontaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen | |
Airbagdeaktivierung/Warnschild | Piktogramm und Text auf der Sonnenblende. |
Einbau | |
18 Monate (hinter Beifahrer) | kompatibel mit vorhandenen Gurten |
3 Jahre (hinter Fahrer) | kompatibel mit vorhandenen Gurten |
Vorwärtsbewegung des Kopfes | |
18 Monate | kein erhöhtes Risiko |
3 Jahre | kein erhöhtes Risiko |
Schutz des Halses 18 Monate | ausreichend |
Schutz der Brust | |
18 Monate | ausreichend |
3 Jahre | ausreichend |
Seitenaufprall - Airbags | |
Kopf-Seitenairbag | Nein |
Torso-Seitenairbag | Ja |
Seitenaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen | |
Einbau | |
18 Monate (Aufprallseite) | kompatibel mit vorhandenen Gurten |
3 Jahre (nicht Aufprallseite) | kompatibel mit vorhandenen Gurten |
Kopfbewegung | |
18 Monate | nicht festgestellt |
3 Jahre | Kopf vom Sitz nicht umschlossen |
Kopfbeschleunigung | |
18 Monate | gut |
3 Jahre | gut |
Getestetes Modell:
Mercedes-Benz A 140 Classic
Modelljahr 1999, gebaut im Juni 1998. Leergewicht: 1070 kg
erstellt von: Fritz Gerstl
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
Copyright © ÖAMTC
letzte Änderung: 04-03-1999