Audi A6

 

 

 

 


NCAP - Bewertung:

 

Legende:

Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 4 Sterne)
Markierung wegen eines hohen Risikofaktors bei Kopf, Hals oder Brust in einem der Tests
Wertung des Fußgängerisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)

gut ausreichend mittel schwach schlecht



Detailergebnisse:

Audi hat den A6 nach dem ersten Test nachgebessert, weil der Airbag zu spät zündete. Die Veränderungen umfaßten einen neuen Airbag-Crashsensor und Gurtkraftbegrenzer auf den Vordersitzen. Trotz dieser überarbeitung war der Schutz für die Brust des Fahrers nicht so gut wie bei einigen Konkurrenten. Die Pedale waren nach dem Test lose - sie sind so konstruiert, daß sie bei einem schweren Aufprall wegbrechen. Der Wagen erfüllt die ab Oktober 1998 geltenden gesetzlichen Richtlinien für einen Seitenaufprall. Bei einem Zusammenstoß mit einem Fußgänger ist das von der Stoßstange und der Vorderkante der Motorhaube ausgehende Verletzungsrisiko hoch. Von der Motorhaube her droht dem Kopf eines Fußgängers ein geringeres Risiko.

Frontaufprall:

Die Karosserie bleibt beim Aufprall stabil, allerdings treten hohe Gurtkräfte und Kräfte durch den Airbag auf, die die Brust des Fahrers verletzen könnten. Im unteren Bereich des Armaturenträgers gibt es harte Strukturen, die die Knie lokal verletzen können und auch ein erhöhtes Risiko für die Oberschenkel und das Becken darstellen. Obwohl die Lenksäule mit einer energieabsorbierenden Verkleidung versehen war, traten relativ hohe Belastungswerte für die Knie auf. Die Lenkradsperre wurde außerdem von dieser Verkleidung überhaupt nicht abgedeckt. Die bei einem Aufprall wegbrechenden Pedale in diesem Fahrzeug konnten einiges dazu beitragen, daß das Risiko für Fuß- und Knöchelverletzungen reduziert werden konnte.

Seitenaufprall:

Im Audi A6 gehören in den Sitzen montierte Seitenairbags für die Brust zur Serienausstattung. Der Airbag hatte Kontakt mit dem Arm, der Brust, dem Bauch und teilweise dem Becken des Fahrers, aber der Schutz für die Brust war nicht so gut wie in einigen anderen Fahrzeugen dieser Klasse.

Kinderrückhaltesysteme:

Gurte, die bei Montage eines Kindersitzes automatisch sperren, sind auf den äußeren beiden Rücksitzen angebracht. Weil jedoch die Gebrauchsaufschriften nicht den Euro NCAP-Anforderungen entsprechen, wurde diese Funktion nicht getestet. Ein Piktogramm auf der B-Säule der europäischen Herstellervereinigung, das vor den Gefahren der Montage eines Kindersitzes im Zusammenhang mit einem Airbag warnt, war teilweise verdeckt. Ein weiteres Schild in zwei Sprachen auf der Windschutzscheibe trug aber ebenfalls diese Botschaft. Jedoch wurde darauf nicht vor dem Risiko von schweren Verletzungen oder Tod gewarnt, so wie Euro NCAP vorschlägt, und der Aufkleber kann leicht abgezogen werden. Außerdem würde er wahrscheinlich verloren gehen, wenn die Windschutzscheibe ausgetauscht wird. Es wurden Audi-eigene Kindersitze in Fahrtrichtung montiert, die allerdings nicht den europäischen Richtlinien entsprechen weil die Gurtführung nicht mit Farben kodiert ist und die Anleitungen nur schlecht angebracht sind.

Fußgängerschutz:

Die Wagenfront des A6 stellte sich als sehr unnachgiebig heraus, die Bereiche der Motorhaube, wo der Kopf eines Fußgängers bei einem Zusammenstoß auftreffen würde, wurden etwas besser bewertet.


Frontaufprall - Kopf
Fahrerairbag Berührung stabiler Kontakt
Beifahrerairbag Berührung stabiler Kontakt
Verschiebung des Lenkrads
rückwärts 36 mm
aufwärts 14 mm
Frontaufprall - Brust
Kontakt mit Lenkrad Nein
Verschiebung der A-Säule 50 mm rückwärts
Stabilität der Fahrgastzelle Stabil
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken
Harte Strukturen vorhanden Hebel, Verriegelung und Halterung der Lenksäulenverstellung
Besondere Belastungen des Knies Hebel, Verriegelung und Halterung der Lenksäulenverstellung
Frontaufprall - Unterschenkel
Vertikale Versetzung des Bremspedals Pedal bricht weg
Frontaufprall - Füße und Knöchel
Horizontale Versetzung des Bremspedals Pedal bricht weg
Fußraum gefährlich vermindert Nein
Frontaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen
Airbagdeaktivierung/Warnschild Piktogramm der europäischen Herstellervereinigung, entfernbarer Aufkleber an der Windschutzscheibe
Einbau
18 Monate (hinter Beifahrer) passend zu vorhandenen Gurten
3 Jahre (hinter Fahrer) passend zu vorhandenen Gurten
Vorwärtsbewegung des Kopfes
18 Monate kein erhöhtes Risiko
3 Jahre kein erhöhtes Risiko
Schutz des Halses 18 Monate ausreichend
Schutz der Brust
18 Monate aureichend
3 Jahre ausreichend
Seitenaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen
Einbau
18 Monate (Aufprallseite) passend zu vorhandenen Gurten
3 Jahre (nicht Aufprallseite) passend zu vorhandenen Gurten
Kopfbewegung
18 Monate nicht gemessen
3 Jahre Kopf vom Sitz nicht umschlossen
Kopfbeschleunigung
18 Monate gut
3 Jahre gut

Getestetes Modell:

Audi A6 2.4 LHD
4türig, gebaut im Juni 1998, Modelljahr 1998, Leergewicht: 1400 kg





Die Markteinführung des aktuellen A6 war im Mai 1997. Alle in der EU verkauften Modelle verfügen über zwei Front- und zwei Seitenairbags, ABS, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, Schutzsystem der Pedale und Servolenkung. Die getestete, überarbeitete Version ist seit Juni 1998 auf dem Markt.

erstellt von: Fritz Gerstl
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
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letzte änderung: 23-03-1999