Audi A3

 

 

 

 


NCAP - Bewertung:

 

Legende:

Front- und Seiten-Crash-Wertung (Bestnote 4 Sterne)
Markierung wegen eines hohen Risikofaktors bei Kopf, Hals oder Brust in einem der Tests
Wertung des Fußgängerisikos (Erwachsener und Kind - Bestnote 4 Sterne)

gut ausreichend mittel schwach schlecht



Detailergebnisse:

Im A3 gehören Seitenairbags bereits zur Serienausstattung, und die Struktur der Karosserie bleibt sowohl beim Front- als auch beim Seitencrash intakt. Beim Frontalaufprall sollte allerdings Augenmerk auf einen besseren Schutz für die Beine gelegt werden, auch die Kräfte, die auf die Brust durch die Sicherheitsgurte ausgeübt werden, könnten noch minimiert werden. Der Schutz für die Fußgänger läßt zu wünschen übrig, was sich auch in der Bewertung durch nur zwei blaue Sterne niederschlägt. Es wurde zwar darauf Wert gelegt, den Kopf eines Fußgängers (sowohl eines Kindes wie auch eines Erwachsenen) zu schützen, die Frontpartie des A3 kann den Beinen eines Fußgängers im Ernstfall aber schwerste Verletzungen zufügen.

Frontaufprall:

Die Fahrertür konnte die Türöffnung gut nach hinten abstützen, wodurch die Karosserie insgesamt relativ stabil bleibt. Nach dem Aufprall ist der Raum für die Passagiere im Großen und Ganzen noch erhalten und es gibt wenig Intrusion. Beide Airbags können den Kopf der Frontpassagiere gut abstützen. Die Gurtkräfte, die sich auf die Brust auswirken, sind allerdings hoch, besonders beim Beifahrer. Die Lenksäule und deren Verstellmechanismus bringen Gefahr für die Knieregion des Fahrers. Dadurch werden die Oberschenkel und die Knie stark belastet.

Seitenaufprall:

In der Tür ist ein Aluminiumholm eingebaut, der sich im Ernstfall auf dem Schweller abstützt und so dessen effektive Höhe vergrößert. Währenddessen bleibt das Türprofil den Unfallgegner gegenüber in etwa vertikal. Die in den Sitzen eingebauten Seitenairbags fangen den Aufprall für Brust- und Bauchbereich des Fahrers wirkungsvoll ab. Nach dem Crash verbleibt noch ein Abstand von etwa 70 mm zwischen der Tür und dem Airbagmodul. Die Hüfte wurde von einem Ablagefach an der Tür getroffen.

Kinderrückhaltesysteme:

Die Rücksitzgurte verfügen über automatische Sperren bei der Verwendung mit Kindersitzen, es sind allerdings keine Verwendungshinweise an den Gurten angegeben. Das Gurtschloß des Erwachsenengurtes paßte nicht ganz zu den Gurtführungen des Kindersitzes, sodaß der Gurt nicht vollständing gespannt werden konnte. Ein Piktogramm an der B-Säule warnt davor, einen Kindersitz entgegen der Fahrtrichtung auf dem Beifahrersitz einzubauen, weil ein Beifahrerairbag vorhanden ist. Auf der Windschutzscheibe gibt es zusätzlich einen Warntext, allerdings wurde nicht vor schweren Verletzungen oder Tod gewarnt, und der Kleber konnte leicht entfernt werden.

Fußgängerschutz:

Audi scheint keine Anstrengungen unternommen haben, die Stoßstange und die Motorhaube so zu entwerfen, daß die Füße eines Fußgängers geschützt sind. An allen Aufprallflächen gab es ein hohes Verletzungsrisiko. Für den Kopf gab es einen besseren Schutz, hier bestand nur an vier der zwölf Aufprallflächen ein erhöhtes Risiko.


Frontaufprall - Kopf
Fahrerairbag Berührung in der Mitte des Airbags, stabiler Kontakt
Verschiebung des Lenkrads
rückwärts 32 mm
aufwärts 59 mm
Frontaufprall - Brust
Kontakt mit Lenkrad Nein
Verschiebung der A-Säule 54 mm rückwärts
Stabilität der Fahrgastzelle Stabil
Frontaufprall - Oberschenkel, Knie und Becken
Harte Strukturen vorhanden Hebel, Verriegelung und Halterung der Lenksäulenverstellung
Besondere Belastungen des Knies Halterung und Verriegelung derLenksäulenverstellung
Frontaufprall - Unterschenkel
Vertikale Versetzung des Bremspedals 26 mm nach unten
Frontaufprall - Füße und Knöchel
Horizontale Versetzung des Bremspedals 146 mm nach hinten
Fußraum gefährlich vermindert Nein
Frontaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen
Airbagdeaktivierung/Warnschild Piktogramm ohne Text, entfernbarer Aufkleber an der Windschutzscheibe
Einbau
18 Monate (hinter Beifahrer) leichte Schwierigkeiten bei der Kompatibilität mit vorhandenen Gurten
3 Jahre (hinter Fahrer) leichte Schwierigkeiten bei der Kompatibilität mit vorhandenen Gurten
Vorwärtsbewegung des Kopfes
18 Monate kein erhöhtes Risiko
3 Jahre kein erhöhtes Risiko
Schutz des Halses 18 Monate ausreichend
Schutz der Brust
18 Monate aureichend
3 Jahre gut
Seitenaufprall - Kinderrückhaltevorrichtungen
Einbau
18 Monate (Aufprallseite) leichte Schwierigkeiten bei der Kompatibilität mit vorhandenen Gurten
3 Jahre (nicht Aufprallseite) leichte Schwierigkeiten bei der Kompatibilität mit vorhandenen Gurten
Kopfbewegung
18 Monate Kopf vom Sitz umschlossen
3 Jahre Kopf vom Sitz nicht umschlossen
Kopfbeschleunigung
18 Monate gut
3 Jahre gut

Getestetes Modell:

Audi A3 1.6
3 türig, gebaut im Oktober 1997. Modelljahr 1997, Leergewicht: 1095 kg





Markteinführung im Oktober 1996. A3 des Modelljahres 1998 sind mit zwei Front- und Seitenairbags, ABS, Gurtstraffern und Servolenkung ausgestattet. Diese Ausstattungsmerkmale gelten für alle in der EU verkauften Fahrzeuge.

erstellt von: Fritz Gerstl
freigegeben von: Ing. Franz Peleska
Copyright © ÖAMTC
letzte Änderung: 04-03-1999