ÖAMTC Radgeber

Wer Köpfchen hat, der schützt es Die Vielfalt an Fahrradhelmen entwickelt sich mit der Vielfalt an verschiedenen Fahr- radtypen und Einsatzarten. Vom maximal durchlüfteten Rennradhelm über in den Nacken gezogene City-E-Bike-Helme bis zum schweren mit Kinnschutz gerüsteten Downhill-Helm hat sich das Angebot in den letzten Jahren erweitert. Kaum geändert haben sich die Gepflogenheiten auf der Straße: Immer noch tragen zu wenige Erwachsene Helme, wenn sie Räder im Alltag einsetzen. Immerhin gibt es für Kinder bis zum 12. Lebensjahr eine Trage- pflicht geeigneter Fahrradhelme nicht nur am Rad, sondern auch, wenn sie auf Radsitzen oder in Anhän- gern befördert werden. Kleinkind-Helme Form und Eigenschaften dieser Helme sind speziell auf ein vielfältiges Einsatzspektrum des Unfallschut- zes kleinerer Kinder abgestimmt. Die Helme können neben den ersten Radfahrten auch auf Spielplätzen, beim Rollerfahren, Rodeln etc. eingesetzt werden, müssen daher auch andere normative Anforderungen erfüllen (das Helmschloss muss etwa wegen der Strangulationsgefahr ab einer geringen Kraft öffnen). Hardshell-Helme (BMX, Skateboard) Diese Helme erfüllen zwar auch gültige Fahrradhelm- normen, sind aber weniger auf Unfallschutz, sondern eher auf Verletzungsschutz bei Freestyle-Sportarten ausgerichtet. Der Helm kann also durchaus öfters hef- tige Stöße und Abschürfungen wegstecken, hat dafür aber Nachteile bei der Dämpfung heftiger Aufprallen- ergie, wie etwa bei Kollisionen mit anderen Verkehrs- teilnehmern oder Stürzen bei höherer Geschwindigkeit. Softshell-Helme Die meisten Fahrradhelme werden heute im soge- nannten In-Mold-Verfahren hergestellt, eine relativ harte dünne Außenschale wird in einem Arbeitsgang mit der Innenschale ausgeschäumt. So entsteht eine kompakte, feste, in vielfältigen Formen herstellbare Helmschale, die guten Unfallschutz bieten kann. Freizeit- & City-Helme Diese Helme verfügen über ausreichend dimensio- nierte Lüftungsöffnungen, großzügig verstellbare Innen- schalen und bieten speziell als City-Helme (erkennbar an der tiefer in den Nacken reichenden Helmschale) noch besseren Schutz. Oft sind auch serienmäßig schon Reflexionssticker angebracht. Es gibt hier güns- tige Produkte, die trotzdem sicher sind. Mountainbike-Helme Die Helmschale ist hier etwas robuster, oft trotzdem leichter ausgeführt. Der sonst nur aufgesteckte Spritz- schutz ist hier in die Helmschale integriert, die Lüftungs- öffnungen oft großflächig, dafür nur an wenigen Stellen des Helms anzutreffen. Der Nacken ist grundsätzlich besser geschützt. Diese Helme sind auch gut für E-Biker geeignet. Rennrad-Helme Sie sehen auf den ersten Blick aus wie schlanke Sport- helme, und der Übergang bis zum „Braincap“, das nur mehr die Schädelkuppe schützt, ist fließend. Fakt ist: Je weniger Schale, desto weniger Sicherheit, beim Rennradhelm wird ja versucht, mit möglichst wenig Berührungspunkten zum Kopf auszukommen und maximale Belüftung und Aerodynamik zu erzeugen. Solche Helme sollten also nur von ernsthaft am Rad- sport Interessierten in Erwägung gezogen werden. Downhill-Helme In Sicherheit, Material und Gestaltung schon näher am Enduro-Helm angelehnte Variante des Fahrradhelms. Dies ist allerdings bei den hohen Geschwindigkeiten im Downhill-Sport und dem Sturzrisiko auch gerecht- fertigt. Die Helme verfügen über Kinnschutz, harte Außenschalen, kaum Lüftungsöffnungen und robuste Verschlüsse. 24

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