ÖAMTC Radgeber

bergab. Kilometerlang kann man hier ohne Treten das Rad einfach laufen lassen, Teile dieser Etappe müssen wir auf der Straße zurücklegen. Doch schon bald ist der Ossiacher See erreicht. Entlang des Nordufers geht es jetzt zwischen Bahntrasse und Seeufer bis nach Sattendorf, wo wir nach einer letzten kurzen Steigungsstrecke im Hotel „Sonnenhügel“ er- wartet werden. Hier wie in allen anderen vorgebuchten Unterkünften ist man auf Radfahrende eingerichtet, die E-Biker können die Akkus ihrer Gefährte entweder in der Garage oder auch am Zimmer aufladen. Ab Sattendorf könnten wir am nächsten Tag zunächst einmal den Ossiacher See umrunden. Wieder wählen wir eine Alternative, nehmen gleich Kurs auf Villach, dessen Zentrum wir aber auf einer Radroute entlang des Seebachs meiden. Östlich der Stadt stoßen wir dann wieder auf den viel befahrenen Drauradweg, den beliebten Klassiker der Kärntner Radtouren. Auch hier hat man durchaus den Eindruck, einem Seeufer zu folgen, denn der Fluss ist auf weiten Stre- cken aufgestaut. Das ausgezeichnete Kartenmaterial, das uns mitgegeben wurde, sowie die tolle Beschilde- rung lassen keinen Zweifel daran, dass wir den Drau- radweg schon bei Föderlach wieder verlassen und dem Radweg R4 entlang der Südbahnstrecke nach Velden folgen sollten. Eine Etappe per Schiff Hier geht es auch im Pandemiesommer turbulent zu. An der Einstiegstelle zur Wörthersee-Schifffahrt herrscht ein großes Gedränge, Abstandsregeln sind hier offenbar unbekannt, und Ordnungspersonal ist keines zu sehen. An Bord der „Thalia“ ist man für den Transport von E-Bikes auch nicht wirklich gerüstet. Die schweren Räder müssen über eine schmale Holzstie- ge mühsam unter Deck gehievt werden. Doch insgesamt ist es eine gute Idee, die Etappe Wörthersee mit einer Schifffahrt abzukürzen. Hat man einmal ein Plätzchen an Bord gefunden, lassen Ambi- ente und Panorama rasch die Illusion aufkommen, man sei in einem ganz normalen Sommer auf einem ganz normalen Urlaub im legendär schönen Ferien- land Kärnten. Am frühen Nachmittag erreichen wir Kla- genfurt. Ab der Anlegestelle folgen wir dem Radweg entlang der Glan und erreichen – vorbei am Wörther- see-Stadion – die Bundesstraße 91. Teils auf einem Radweg, teils auf Nebenstraßen neh- men wir Kurs auf Maria Rain, wo es durch eine Wald- route steil bergab wieder hinunter zur Drau geht. Den Fluss überquert man auf einer Staumauer, abwech- selnd an Süd- und Nordufer radeln wir dann auf einem schönen Naturweg durch die ruhige Flusslandschaft. Schlagartig sind hier im Rosental Ferientrubel und Ur- laubsrummel verschwunden, die uns eben noch am Wörthersee beschäftigt haben. Selbst eine Sperre des Radwegs samt Umleitung aufgrund von Bauarbeiten an einer Staustufe kann uns nicht aus der neu gewon- nenen Ruhe bringen, ist doch auch die Ausweichstre- cke gut beschildert. Ziel am Klopeiner See Der wärmste Badesee Europas: Mit diesem Prädikat wirbt der Klopeiner See um Besucher/-innen: Aber be- vor wir unser letztes Etappenziel erreicht haben, müs- sen wir eine abschließende Steigungsstrecke aus dem Drautal hinaus hinter uns bringen. Dann ist das eigent- liche Ziel erreicht, das Hotel „Marko” am Ortsrand von St. Kanzian. Der Klopeiner See mag rekordverdächtig warm sein, dennoch ist ein Sprung hinein nach einer ausgiebigen Radtour ein erfrischendes Vergnügen. Den passenden Platz dafür finden wir am eigenen Strandzugang des Hotels „Marko”, den wir nach einer letzten Kurzetappe erreichen. Was wir in den vergangenen drei Tagen geschafft ha- ben, ist sozusagen eine Kurzversion des buchbaren Angebots fürs „Kärntner Seenbiken“. Diese Tour dau- ert samt An- und Abreise acht Tage (sieben Nächte) und führt in einer Runde von Spittal an der Drau bis zum Klopeiner See und wieder retour. Die Tages­ etappen sind dann naturgemäß meist kürzer und kön- nen auch von weniger Geübten mit einem Rad ohne elektrische Verstärkung gut bewältigt werden, da nir- gendwo größere Anstiege und Anstrengungen warten. Nähere Informationen dazu und passende Angebote gibt es übrigens beim ÖAMTC Reiseüro unter www.oeamtc.at/reisen . 15

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