ÖAMTC Radgeber

Von See zu See Wie wir Pause von der Pandemie machten und uns schon 2021 zwischen Weißensee und Klopeiner See ein Stück Normalität erradelten. Als die Infektionszahlen im vergangenen Sommer deut- lich zurückgingen, stand für viele der Urlaub im eigenen Land auf dem Programm. Hotels, Gasthäuser und Ca- fés konnten wieder öffnen, auch die Bäder sperrten auf. Auch wir wollten das Beste aus der Lage machen, daher zog es uns zuerst einmal nach Kärnten. Eine Reise mit dem Fahrrad sollte es sein – diesmal eher auf die bequeme Tour, mit dem E-Bike also und mit dem praktischen Transport des Gepäcks von Hotel zu Hotel durch hilfreiche Geister. Gut also, dass ein neues Angebot zu finden war: „Kärntner Seenbiken“ quer durchs Land. Und so laden wir an einem milden Morgen im August 2020 unsere E-Bikes auf 930 Metern Seehöhe aus dem Transporter, verabschieden uns von dem freund- lichen Fahrer und entern gleich unser nächstes Trans- portmittel, die „Alpenperle“, die auf dem türkisfarbe- nen Wasser des Weißensees schaukelt. Bis zu unserem Ziel, der Station „Ronacherfels“, sind die Ufer naturbelassen, erst dort beginnen Rad- und Fußweg. Schon diese ersten Radkilometer lassen den Erho- lungseffekt in Richtung Höchstpunktezahl steigen. Den See zur Linken, gleiten wir im sanften Morgenwind durch Blumenwiesen, das Gebirgspanorama immer im Blick. Rasch ist der geschäftige Ort Techendorf er- reicht. Jetzt verläuft der Radweg entlang der Bundes- straße in Richtung Greifenburg. Vorsichtig sein, heißt es während der Abfahrt auf der steilen, viel befahre- nen Straße hinunter ins Drautal, aber diese Herausfor- derung ist auch für weniger Geübte gut zu meistern. Es ist dies einer der ganz wenigen Abschnitte der Tour, die nicht auf einem Radweg bewältigt werden können. Ge- mütlich und eben geht es dann meist entlang der Drau weiter bis nach Sachsenburg und Spittal an der Drau, von wo wir nach Bewältigung einiger kleiner Steigungen und Abfahrten Seeboden am Millstätter See erreichen. Unser erstes Nachtquartier ist das angenehme Hotel „Nikolasch” in Millstatt. Der Weg dorthin führt über ei- nen Radweg, der parallel zum Nordufer entlang der Bundesstraße verläuft. Den späten Nachmittag und Abend verschönern wir uns mit einem Besuch im „Ba- dehaus“, einem luxuriösen Wellnesstempel direkt am See samt Restaurant, in dem man inklusive Roman- tik-Sonnenuntergang auf der Terrasse speisen kann. Von Döbriach zum Millstätter See Unser nächstes Ziel, den Ferienort Döbriach, könnten wir am folgenden Tag recht rasch erreichen, indem wir dem Radweg am Nordufer weiter folgen würden. Doch wir entscheiden uns für den Rückweg nach Seeboden. Denn von hier gelangen wir zu einem anderen Radweg, der entlang des naturbelassenen Südufers des Mill- stätter Sees führt: Für den Umweg belohnt werden wir mit einer herrlichen Fahrt durch Wälder und Wiesen, den See immer zur Linken. An vielen Stellen ist es ganz einfach möglich, zu baden oder auch nur die Beine im glasklaren Wasser abzukühlen. In Döbriach legen wir in der „Seelounge“ eine kleine Pause ein, bevor wir die nächste Herausforderung an- gehen. Nach Radenthein folgt der Radweg der viel be- fahrenen Bundesstraße 98. Zunächst geht es bergauf, später Richtung Feld am See und Afritzer See wieder Text & Fotos Roland Fibich 14 Der Klopeiner See ist der wärmste Badesee Europas.

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY4NTY=