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© Heinz Henninger
© Heinz Henninger
Mai 2015

Engerlwerkstatt

auto touring hat in der ÖAMTC-Werkstatt in Schwechat Clubtechnikern über die Schulter geschaut und die Verwandlung eines ganz normalen VW Caddy Allrad zu einem ÖAMTC-Pannenfahrzeug dokumentiert.

Die Einsatzfahrzeuge der ÖAMTC-Pannenhilfe gehören seit 60 Jahren zum fixen Erscheinungsbild auf den österreichischen Straßen. Aktuell sind über 500 Pannen- und Abschleppfahrzeuge 365 Tage im Jahr rund um die Uhr unterwegs, um die Mobilität der Clubmitglieder zu gewährleisten. Und in neun von zehn Fällen können die Gelben Engel vor Ort helfen. Damit dies so ist, brauchen die Pannenfahrer neben ihrem Know-how und G’spür für die Fahrzeugtechnik auch einen Helfer – das Pannenauto. Ohne sein Fahrzeug ist der Pannenfahrer nur ein halber Gelber Engel.

Das moderne Pannenauto ist ein Hightech-Gefährt. Neben einer rollenden Batterie ist es auch noch eine halbe Spezialwerkstatt und ein Büro auf vier Rädern. Der fortschreitenden Technik entsprechend adaptiert der Club laufend seine Pannenhilfsflotte.

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Pannenauto 1958  ÖAMTC © ÖAMTC
Der Puch 500 war das erste Pannenauto des ÖAMTC.
Hauswerkstätte  Heinz Henninger © Heinz Henninger
Beim ÖAMTC-Stützpunkt Schwechat entstehen die Pannenautos.
Pannenauto heute  Heinz Henninger © Heinz Henninger
Der VW Caddy bietet viel Stauraum für Werkzeug.

Nach etwa 250.000 Kilometern (entsprechen im städtischen Bereich einer Laufzeit von acht Jahren, auf dem Land vier Jahren) werden die Autos gegen neue getauscht. Rund 40 Pannenfahrzeuge durchlaufen österreichweit den jährlichen Generationswechsel. Nach der Typenentscheidung und der Planung des Einbaus – unter Einbeziehung der Erfahrungen und Ideen der Pannenfahrer – dauert es von der Anlieferung des Originalfahrzeuges bis zum fertigen Pannenauto rund zehn Tage. Dazwischen liegen 110 intensive Arbeitsstunden: der Einbau von ca. 1,3 Kilometer zusätzlicher Kabel für Kompressor, Zusatzbeleuchtungen, Starthilfe und mobilen Arbeitsplatz, das TÜV-Gutachten und bei der jeweiligen Landesregierung die Typisierung zum Pannenfahrzeug.

Wir sind die Gelben Engel im Hintergrund.

Gerhard Poppinger, Leiter der Hauswerkstätte

Sicherheit geht vor. Bei der Konstruktion der Pannenfahrzeuge hat die Sicherheit der Mitglieder und Mitarbeiter oberste Priorität. Eine stabile Trennwand zwischen Fahrgastraum und Ladefläche ist daher ebenso eine Selbstverständlichkeit wie spezielle Be- und Entlüftungsvorrichtungen für die zusätzlichen Kraftstoff- und Batteriebehälter.

Engerlwerkstatt Ost: In der Hauswerkstätte des Clubs in Schwechat werden die Pannenfahrzeuge für Wien, Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol umgebaut.

Die Pannenhilfeflotte des ÖAMTC umfasst heute 306 Pannenautos, 150 KAPs (Kombiniertes Abschlepp- und Pannenfahrzeug), 69 Abschleppfahrzeuge, zwei Motorräder und 350 Clubmobile für die kurzfristige Vergabe an Mitglieder.

Fast ein Jahrzehnt lang, von 1958 bis 1967, war der Puch 500 der Inbegriff der mobilen Pannenhilfe auf Österreichs Straßen. Es war auch kaum zu glauben, wie viel Werkzeug man in dem kleinen Fahrzeug verstauen konnte. Das „Pucherl“ war das Straßenwacht-Fahrzeug schlechthin. nicht einmal die später eingesetzten VW-Käfer erreichten seine Popularität. Und so ist zumindest ein Puch 500 von damals als Sinnbild der ÖAMTC-Pannenhilfe bei jeder Jubiläumsfeier des Clubs dabei.

Bei den neuen Pannenautos – wie etwa beim VW Caddy – werden die über 200 einzelnen Hilfsmittel, vom Treibstoffkanister über Starterkabel bis hin zur Onboard-Diagnose, laufend erneuert und auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht. 

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