Škoda Scala: Glas und Raum und Blo-popp

Fahrbericht vom Neuen: Überraschend viele Ohs, ein Warum-erst-jetzt-Detail, was er kostet, wo er schwächelt. Wir garnieren optisch mit 13 Bildern und 4 Videos.

Škoda hat uns nach Split eingeladen, um den neuen Scala kennenzulernen. Und nun stehen wir hier, nachdem wir bereits einige Zeit im Auto verbracht sowie zahlreiche Kilometer zurückgelegt haben, betrachten diese Neuschöpfung eines kompakten Automobils – und sind eigenartig ratlos.

Doch es ist keinesfalls Enttäuschung, die sich da in diesem Moment in uns breit macht. Begeisterung fühlt sich allerdings auch anders an. Jedenfalls ist's ein komisches Gefühl, das da in uns keimt, am ehesten noch beschreibbar mit kritikloser Akzeptanz, im Sinne von: Hey, eigentlich ganz okay, aber… (und hier könnte nun ein Halbsatz mit "fehlender Emotion" oder so stehen). Um es bildhafter auszudrücken: Ein Scala wird vermutlich ein wertschätzendes Tätscheln bekommen, vielleicht auch noch den ein oder anderen liebevollen Kosenamen, sehnsüchtige Blicke und zärtliche Streicheleinheiten hingegen wohl aber eher selten.

Fakt ist: Der Scala ist ein tadelloses Auto, gutmütig, aufmerksam, zuvorkommend. Bereit für den banalen Alltag, die Fahrt in den Urlaub und alles was dazwischen liegt. Und weil Škoda beim Scala so viel richtig gemacht hat (zumindest unserer Meinung nach), trauen wir uns jetzt schon folgende Mutmaßung zu: Er wird viele begeistern, aber nur wenige enttäuschen. Genug der einleitenden Worte, schauen wir uns den Scala doch ein wenig genauer an…

Voila, der neue Škoda Scala

Škoda Scala – einmal rundherum

Noch einmal kurz inne gehalten und die wesentlichsten Eckdaten rekapituliert: Der Scala basiert auf der so genannten MQB-A0-Plattform des VW-Konzerns. Das ist jenes technische Fundament, das z.B. Audi für den A2 oder Volkswagen für den Polo oder Seat für den Arona verwendet.

Generell ist es ja so, dass Škoda einen anderen, sehr eigenen Umgang mit diesen technischen Plattformen pflegt, die der VW-Konzern anbietet – vereinfacht geschildert holen die Tschechen nämlich stets das Maximum an Länge aus der jeweiligen Plattform heraus. Deswegen ist der Octavia größer als ein Golf, der City-SUV Kamiq größer als der erwähnte Arona und deswegen ist der Scala größer als ein Polo.

Scala in Zahlen liest sich somit so:

Länge 4.362 Millimeter, Breite 1.793 Millimeter, Höhe 1.471 Millimeter, minimales Kofferraum-Volumen 467 Liter

Seinen Tugenden nach zu urteilen würden wir meinen: Der Scala taugt eher als bester Freund denn als Liebschaft. 

Alexander Fischer, Redakteur

Aber sind es nicht ohnehin die inneren Werte, die zählen?

Oh, ja, und bei Škoda ganz besonders. Schließlich wendet keine andere Marke derart viel Engagement und Alltags-Empathie auf, um über sinnvolle und praktische Details nachzudenken. Seit geraumer Zeit firmiert diese Liebe zum Detail ja sogar unter einer eigenen, beständig wachsenden Rubrik namens "Simply Clever".

Was hier nun in Bild und Ton folgt, ist jedoch nur ein kleiner Auszug an praktischen Nettigkeiten. Trotzdem müssen wir an dieser Stelle nun beinhart teasern und verlautbaren deshalb:

Hier wird das "Blo-popp" aus der Überschrift aufgelöst. Dazu bitte Ton aufdrehen und Video starten, es folgen die cleveren Details #1 und #2. Danke!

Noch mehr sinnvolle Details

Weiter geht's im Detailreigen mit #3 und #4…

Clevere Details #5, #6 und #7

Exkurs: Felgenkunde

Für den Scala gibt es Alufelgen – und es gibt Aero-Alufelgen. Letztere sind aerodynamisch optimiert, mehrheitlich schwarz lackiert, tragen den Zusatz "Aero" eben auch im Namen. Was das bringt? Ein bisserl weniger Verbrauch z.B..

Aber eigentlich wollten wir uns ja den inneren Werten widmen

Wer den Scala-Innenraum entert (vielleicht auch den Vorgänger Rapid vor seinem geistigen Auge hat), dem wird schlagartig klar, dass Škoda hier in punkto Preis-/Leistungsverhältnis so etwas wie ein hausinternes Masterpiece geschaffen hat. Große Worte, dessen sind wir uns bewusst, dennoch gerechtfertigt.

Unsere Begründung in Stichworten: umfangreiche Serienausstattung, tadellose Verarbeitung, klar strukturiertes, sehr übersichtlich Cockpit, gute Ablesbarkeit der diversen Displays bzw. Anzeigen, Materialien mit solider Anmutung, wenig Hartplastik, zahlreiche Ablagen, effektive Dämmung der Fahrgeräusche – werden nun all diese Eindrücke in Relation zu dem Preis gesetzt (den Scala gibt's ab 18.890 Euro), kommt einem fast zwangsläufig ein "Gut gemacht, Škoda" über die Lippen.

Kritik? Ja, die gibt's schon auch, findet aber – ehrlich gesagt – eher auf emotionaler Ebene statt. Bemängelt werden könnte beispielsweise das völlige fade Design oder diese sehr intensive Umsetzung des Form-follows-function-Prinzips. Außerdem fällt auf, dass überall dort, wo nicht der erste, zweite, dritte Blick hinfällt, gespart wurde – bei den Türverkleidungen im unteren Abschnitt beispielsweise oder den seitlichen Nähten des Sitzbezugs.

Und das Platzangebot?

Dass der Scala auf der für Kleinwagen gedachten MQB-A0-Plattform aufbaut, sorgt zunächst dafür, dass er im Innenraum schmäler als so mancher Konkurrent ist. Dennoch übertrifft er in punkto Gesamt-Raumangebot die Konkurrenz teilweise deutlich, aber sehen Sie, liebe Leser, doch einfach selbst…

Zum Abschluss: Preise und Motorisierungen

Der Scala wird ausschließlich mit Frontantrieb zu haben sein, zur Auswahl stehen ferner Handschalt- und Doppelkupplungs-Getriebe (vulgo Automatik). Letzteres kann mit dem stärkeren Benziner sowie dem Diesel-Antrieb kombiniert werden. Apropos Motorisierungen…

… angeboten werden vorerst 2 Benziner (115 und 150 PS stark), 1 Diesel (115 PS stark) sowie 1 Erdgas-Variante (90 PS stark), die allerdings erst gegen Ende des Jahres auf den Markt kommt. Fehlen noch die Preise, es…

… geht los bei 18.890 Euro (für den günstigsten Benziner in der Basisausstattung Active). Wer den Diesel bevorzugt (ein Euro 6d-Temp übrigens), muss zumindest 23.670 Euro aufwenden. Die Scala-Preisliste endet derzeit bei 27.230 Euro (für den 115-PS-TDI in der höchsten Ausstattung Style). 

Finden Sie den Unterschied :) Beim Scala links im Bild ist die Heckscheibe länger, dieser Design-Gag kostet zumindest 225 Euro extra.