Sommer, Sonne und plötzlich wird das Auto zur tödlichen Hitzefalle. Was sich nach einem harmlosen Parkvorgang anhört, kann binnen weniger Minuten lebensgefährlich werden. Denn wer sein Fahrzeug schon bei 25 Grad Außentemperatur in der Sonne abstellt, rechnet oft nicht damit, dass sich der Innenraum rasant aufheizt. Auf Temperaturen, die einem Backofen gleichen. Für Kinder, Babys oder Haustiere kann das zur tödlichen Falle werden. Der ÖAMTC hat deshalb nachgemessen und zeigt, wie man mit einfachen Mitteln gegensteuern kann. Das Problem fängt schon beim Fahren an. Die Autos haben ja alle Klimaanlagen, und man kann sich halbwegs wohlfühlen in einem fahrenden Auto. Die meisten Leute vergessen, dass das Auto innerhalb weniger Minuten in der prallen Sonne 15 - 20 Grad heißer wird. Die Oberflächen werden sofort heiß - das dauert keine fünf Minuten, und die Lufttemperatur kann innerhalb einer Viertelstunde schon 45 Grad ansteigen. Und ab da wird es eigentlich lebensgefährlich. Und das zeigt auch der ÖAMTC-Praxistest mit einem Temperaturmessgerät. Nach wenigen Minuten in der prallen Sonne erreicht das Fahrzeug im Inneren lebensbedrohliche Werte. Doch schon mit einfachen Mitteln lässt sich die Hitze im Auto deutlich reduzieren. Und das sorgt nicht nur für mehr Komfort, sondern kann auch im Sommer Leben retten. Der ÖAMTC hat getestet, welche Tipps wirklich etwas bringen und wie effektiv beispielsweise Sonnenblenden sind. Also ich könnte sagen, wir können das Auto einen Spalt offen lassen, aber das haben wir auch untersucht. Das bringt nicht viel. Was auf jeden Fall etwas bringt, sind diese silberbeschichteten Folien, die man außen aufs Auto legt, bitte nicht innen. Wenn man sie außen drauf tut, bleibt auch die Scheibe kühl. Und das bringt wirklich viel auf der Frontscheibe, denn die Frontscheibe ist eigentlich die größte Glasfläche beim Auto. Dahinter befindet sich das schwarze Armaturenbrett. Das ist wie ein Heizkörper. Wenn ich da außen eine Silberfolie drauflege, erreiche ich wirklich viel. Die Innenraumtemperaturen sind 10 - 15 Grad geringer, und das ist natürlich schon viel angenehmer. Wenn man dann mit dem Auto losfährt, bekommt die Klimaanlage die Temperatur im Auto viel schneller runter. Die Hitze belastet nicht nur das Auto, sondern auch den Menschen. Schon ab 30 Grad schaltet der Körper auf Alarm. Die Konzentration sinkt, der Stress und die Aggression steigen. Laut Statistik Austria ereignen sich an Hitzetagen im Schnitt 25 % mehr Verkehrsunfälle. Ein deutliches Warnsignal. Wirklich dramatisch wird es, wenn Kinder, Babys oder Tiere im geparkten Auto bleiben, selbst bei geöffneten Fenstern. Meine Botschaft ist: Es bleibt überhaupt kein Lebewesen im Auto zurück, weder Kind noch Tier. Bei Kindern kommt noch dazu, dass sich die nicht wirklich melden können, sehr schnell dehydrieren. Das heißt, dort geht es noch viel schneller als beim Erwachsenen, wenn die großer Hitze ausgesetzt werden. Und bei Tieren ist es nicht viel anders. Die sitzen da drinnen mit dem Fell, können eigentlich nicht wirklich gut ihre Wärme abbauen. Und selbst wenn ich mir wirklich nur eine Zeitung kaufe oder irgendwo in ein Geschäft reingehe, um was zu essen zu kaufen, es gehen alle, die im Auto drin sind mit. Auch das Tier steigt aus. Das muss ich dann beim Supermarkt außen anbinden. Was viele nicht wissen: Wer ein Kind oder ein Haustier im Auto zurücklässt, macht sich unter Umständen strafbar. Und das kann im Ernstfall empfindliche Konsequenzen haben. Wenn man Kinder oder Tiere im Auto zurücklässt, die Scheiben geschlossen hat und das Auto heizt sich auf, dann läuft man Gefahr, dass man zum einen strafrechtlich sich strafbar macht und auf der anderen Seite, dass man zivilrechtlich belangt wird. Strafbar ist beispielsweise Gefährdung vom Kindeswohl oder fahrlässige Körperverletzung. Und zivilrechtlich könnte passieren, dass einem das Sorgerecht für das Kind oder auch für das Halten von Tieren entzogen wird. Doch was tun, wenn man als Außenstehender ein Kind oder ein Tier im heißen Auto bemerkt? Reagieren ja, aber richtig. Also wenn man ein Tier oder ein Kind in einem Fahrzeug wahrnimmt, dann ist wichtig, dass man mal versucht mit der Person Kontakt aufzunehmen oder zu schauen, wie das Tier noch beieinander ist. Wenn man sieht, es ist wirklich dringend geboten, das Tier oder das Kind da rauszuholen, kann mein in letzter Konsequenz natürlich auch die Scheibe einschlagen. Wenn man allerdings sieht, es geht noch, dann auf jeden Fall einmal zuerst die Polizei und die Feuerwehr verständigen. Die können dann die Person oder das Tier befreien. Ein schattiger Parkplatz, eine beschichtete Sonnenschutzblende und richtiges Verhalten können viel bewirken und im Ernstfall sogar Leben retten. Denn das Auto wird in der Sommerhitze schneller zur Gefahr, als viele denken. Und der Satz: Ich war ja nur kurz beim Bäcker, schützt dann weder die Gesundheit noch vor strafrechtlichen Folgen.