In der Ökomittelschule in Gföhl im Waldviertel startet das Schuljahr für einige Schüler:innen anders als sonst mit einem Schülerinnenlotsenkurs. Nach Absolvierung dieses Kurses sollen die Mädchen und Buben als Schülerlots:innen jüngeren Mitschüler:innen helfen, sicher in die Schule sowie nach Hause zu kommen. Der Kurs beinhaltet 2 Teile, eine theoretische Einschulung in der Schule sowie eine praktische bei einem Schutzweg, der künftig für die Schüler Lots:innen zur Arbeitsstätte wird. Beim theoretischen Teil werden den Kindern einige wichtige Sachen erklärt im Hinblick auf die Verkehrsregelung bei dem Schutzweg, dass entsprechende Lücken abzuwarten sind oder dass erst über die Straße gegangen werden darf, wenn alle Fahrzeuge stehen. Es gibt da gewisse Dinge zu berücksichtigen und nach dieser theoretischen Ausbildung geht es dann schon zum praktischen Teil, der relativ intensiv geübt wird, damit man sich, auch wirklich einen Eindruck machen kann, ob die Kinder das verstanden haben und ob das auch auf der Straße funktioniert, was sie in der Theorie gelernt haben. Schülerlotse oder Lotsin können in Niederösterreich alle Schüler:innen ab der siebenten Schulstufe werden. Einfach bei der Schule melden, die Schule wendet sich dann an die örtliche Polizeistelle, die wiederum dann alle nötigen weiteren Schritte organisiert. Die Ausbildungen werden grundsätzlich das ganze Jahr über angeboten. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sehr viele Anträge auf Ausbildung in der Ferienzeit selbst stattfinden und dort vermehrt Schulungen gemacht werden. Aber wie gesagt, es kann das ganze Jahr über eine Schulung gemacht werden zum Schülerlotsen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sind die Schülerlots:innen automatisch auch gleich zweifach versichert. Die Kinder sind bei uns unfallversichert und haftpflichtversichert, das heißt sollte dem Kind etwas passieren im Rahmen dieser Schulwegsicherung greift die Unfallversicherung beziehungsweise sollte das Kind etwas beschädigen bei dieser Tätigkeit, beispielsweise mit der Signalkelle einen Autospiegel treffen, dann ist das Kind auch haftpflichtversichert. Die Schüler:innen der Mittelschule Gföhl sind mit großem Eifer bei der Sache. Sie wissen auch genau warum. Ich habe es cool gefunden, dass man das lernt, wie man das machen muss. Und ja, ich freue mich schon, wenn ich das einmal machen kann. Es ist sehr wichtig, dass man da aufpasst, wenn die kleinen Kinder über die Straße gehen wollen und dass es halt sehr gefährlich ist. Also ein Auto kommt und hinter dir stehen halt Kinder. Dann erst mal ein bisschen zurückhalten, halt die Kinder, und dann musst du den Arm so nach oben machen und dann ein bisschen warten und dann den Fuß so und dann halt wieder zurück und warten, bis die Kinder halt drüber sind und dann das Auto weg ist. Also wir haben sehr viel gelernt und ich freue mich wirklich schon, dass wir die Kinder sicher über die Straße bringen können. Ja, ich fühle mich sehr sicher, dass ich das mache. Bist du bereit? Natürlich! Freust du dich schon? Sicher! Dementsprechend ist auch das Feedback der beiden Polizist:innen, die, die Schulkinder ausgebildet haben. Also die Kinder sind schon sehr interessiert an dem Ganzen. Ich glaube, es ist ihnen auch sehr wichtig, dass sie die Kinder oder die Fußgänger generell sicher über den Schutzweg bringen. Und ich glaube, da können Sie auch Verantwortung übernehmen und das merkt man auch, dass sie ein großes Interesse daran haben, dass sie das gut machen. Ja, ganz genau, wie es die Kollegin schon sagt, sie sind sehr interessiert und die machen das gut. Der Hintergrund ist natürlich auch, dass sie ja selbst mal klein waren und auch kleine Geschwister haben und wollen, dass die wirklich gesund in die Schule kommen. Und trotz des Schulbeginns und des oft holprigen Starts haben sie wirklich super mitgearbeitet und wir freuen uns schon sehr darüber. Ortswechsel. Auch in der Gemeinde Bruck an der Leitha im niederösterreichischen Industrieviertel wird gerade gebüffelt. Hier werden Mitarbeiter:innen der Gemeinde sowie langjährige Freiwillige Schülerlots:innen geschult. Es ist neu, dass die freiwilligen Schülerlotsen, die uns tatkräftig bei der Schulwegsicherung hier in Bruck an der Leitha unterstützen, einen theoretischen Input benötigen, quasi einen polizeilichen Lehrgang. Der dauert eine Stunde, ist ein Theorievortrag, wo auch die Herausforderungen vom Schulweg sichern im täglichen Betrieb nähergebracht werden und auch ein kleiner rechtlicher theoretischer Input erfolgt. Draußen am Schutzweg wird das eine oder andere Thema dann intensiv diskutiert. Verständlich, denn hier sind ausschließlich erfahrene Schülerlots:innen versammelt. Frau Heuermann stellt sich bereits seit 18 Jahren als Schülerlots:in in den Dienst der guten Sache. Ich mache es den Kindern zuliebe. Ich habe Kinder sehr gern, ich habe selber schon einen Enkel. Er ist zwar schon 15 Jahre alt. Aber er ist auch da in die Schule gegangen und da habe ich die Möglichkeit gehabt, dass ich ihn öfters sehe. Unsere Erfahrungen sind grundsätzlich sehr, sehr positiv. Wir sind froh darüber, dass uns die Kollegen von der Stadtgemeinde dahingehend unterstützen, dass sie für uns Personen zur Verfügung stellen, die am Schutzweg helfen den Kindern das gefahrlose Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen. Und zu guter Letzt hat Frau Heuermann noch einen Wunsch an die erfahrenen Verkehrsteilnehmer:innen. Ich würde mir von den Erwachsenen wünschen, dass sie mehr Rücksicht nehmen. Und punkto Autoverkehr, dass sie die Kinder auf der Gehsteigseite aussteigen lassen und nicht zwischen den Autos durchlaufen lassen, das wäre das Wichtigste, würde ich mal sagen. In diesem Sinne wünschen wir allen Schulweglots:innen und Schülerpolizist:innen und vor allem allen Schüler:innen ein unfallfreies Schuljahr.