Es klingt dramatisch, ist aber längst keine Seltenheit mehr. Jahr für Jahr sterben laut internationalen Erhebungen Dutzende Menschen, weil sie ihr Fahrzeug nach einer Wasserung nicht rechtzeitig verlassen konnten. Wie man sich auf den Ernstfall richtig vorbereiten kann, das bespreche ich jetzt mit meinem heutigen Studiogast Verkehrstechniker Robert Kolerovic. Hallo Robert, vielen Dank fürs Kommen. Hallo Jenny, Danke für die Einladung. Wenn man jetzt unterwegs mit seinem Fahrzeug in eine extreme Wettersituation gerät, was sollte man vermeiden und wann rätst du auch zum Stehenbleiben? Also wir sehen in den letzten Jahren, dass leider die extremen Wettersituationen zugenommen haben. Es gilt, Straßensperren zu respektieren, wenn zum Beispiel Straßen überflutet sind, weil viele Menschen glauben, und sie unterschätzen das, wenn man zum Beispiel einmal im Wasser drinnen ist, kann es passieren, dass die Tür nicht mehr aufgehen, weil bei einer Wassertiefe ab 50 Zentimetern bereits das Fahrzeug aufschwimmt und man dann die Kontrolle verliert. Die Türen lassen sich in so einem Fall meistens nicht mehr öffnen, weil der Wasserdruck von außen drückt. Und dann wird es natürlich gefährlich. Deshalb gibt es unbedingt auch Straßensperren zu respektieren und hier auch Umwege in Kauf zu nehmen, um einfach den sicheren Weg zu wählen. Jetzt hast du eben gesagt, Türen sind keine Option, wie verlasse ich denn ein sinkendes Auto am besten? Was hast du da für Tipps? Unsere Tests haben gezeigt, dass das Seitenfenster die beste Ausstiegsmöglichkeit ist. Wenn ich jetzt alleine fahre und dann in so eine Situation gerate, dann ist es wichtig, einmal Ruhe zu bewahren. Was natürlich schwierig ist, weil in so einer Situation auch dann sehr oft Panik oder auch Schock aufkommt. Es geht darum, sich abzuschnallen und dann das seitliche Fenster zu öffnen, um möglichst schnell durch das Seitenfenster das Fahrzeug zu verlassen, selbst wenn man es schafft, dass man die Tür aufbekommt, was natürlich sehr schwer ist, besteht das Risiko, dass das Wasser noch schneller in das Auto eintritt und dadurch das Fahrzeug noch schneller sinkt. Wie ist denn das, wenn man jetzt nicht alleine im Auto unterwegs ist? Wenn da jetzt andere Insassen oder sogar Kinder drinnen sind, um wen kümmere ich mich zuerst? Dann geht es wieder darum, Ruhe zu bewahren, sich selbst abzuschnallen und dann, wenn zum Beispiel Kinder hinten sitzen, im Kindersitz oder auch in der Babyschale nach hinten zu steigen, dort das Kind oder auch die Kinder abzuschnallen und dort beim nächstgelegenen Seitenfenster möglichst schnell das Auto zu verlassen. Denn eines haben die Tests auch gezeigt, man hat nur sehr, sehr wenig Zeit, um möglichst schnell aus dem Auto rauszukommen. Unsere Tests haben gezeigt, dass innerhalb der ersten Minute am besten das Auto verlassen werden sollte, vielleicht noch in der zweiten Minute, weil bereits nach drei, vier Minuten sind die Autos komplett versunken. Man kann sowas zum Beispiel auch mit den Kindern im Trockenen üben, wie man das Auto verlässt. Man kann zum Beispiel dann so tun, als ob man das Auto per Seitenfenster verlässt, indem man das Fenster runterlässt. Und dann merkt man dann auch, dass es gar nicht so leicht ist, rauszukommen. Deshalb gilt es umso mehr, das zu üben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich sowas anfühlt und dass es gar nicht so leicht ist. Aber wenn man es übt, dann ist es sicherlich auch leichter. Wer gut vorbereitet ist, rettet also Leben. Vielen Dank Robert fürs Gespräch und deine lebensrettenden Tipps. Sehr gerne Jenny. Danke für die Einladung! Alle Informationen und Tipps zum Nachlesen gibt es auf unserer Website.