Beim Kindersitz Vergleichstest im Frühjahr haben der ÖAMTC und seine Testpartner 19 neue Modelle getestet. Geprüft und bewertet wurden deren Sicherheit, Handhabung, Ergonomie, Schadstoffgehalt und seit heuer auch die enthaltenen Umweltschadstoffe. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht erstaunlich gut. Nur gute und befriedigende Sitze. Und das, obwohl wir 2025 mit einem überarbeiteten Testprogramm durchstarten. Und ein wesentliches Merkmal ist, dass wir auch die Schadstoffbewertung überarbeitet haben. Bisher haben wir nur Schadstoffe, die für das Kind gefährlich sind, bewertet. Jetzt kommt eine neue Kolumne “Umweltschadstoffe” dazu. Das sind also Substanzen, die man eigentlich verbannen möchte, weil sie ewig in der Umwelt bleiben, die sogenannten Ewigkeits-Chemikalien. Das wollen wir halt auch nicht sehen. Allerdings ist das nicht für die Kinder gefährlich, das muss man schon dazusagen. Trotzdem haben wir hier bei drei Sitzen etwas gefunden. Und bei einem Sitz eben so viel, dass wir auch abgewertet haben. Allerdings eben nicht auf “Mangelhaft” oder “Nicht genügend”, sondern auf die Note “Befriedigend”. Viel erstaunlicher für mich ist, dass bei der Sicherheit nichts passiert ist, weil wir doch die Front- und Seitencrash Verfahren sehr stark angepasst haben. Also von der Sicherheit her muss sich überhaupt niemand Sorgen machen. Man kann sich aus den 19 Produkten aussuchen, was man möchte. Zehn der getesteten Kindersitze erhalten die Note “Gut” und neun Modelle schneiden mit einem „Befriedigend“ ab. Neu sind in diesem Jahr die erhöhten Anforderungen bei der Testdurchführung und Auswertung. Diese wurden dem Stand der Technik angepasst. Wichtig zu wissen ist, dass wir das alle fünf Jahre machen, das Testprogramm überarbeiten. Und da gehört natürlich einmal dazu, dass wir die Fahrzeuge anpassen. Dass wird immer so ausgewählt, dass es ist nicht unbedingt ganz neue Autos sind, aber Fahrzeuge, die im Bestand sehr stark vertreten sind. Eines dieser Fahrzeuge ist dann auch auf unserem Crashschlitten abgebildet. Für die Frontcrashs und Seitencrashs. Und hier haben wir auch das Verfahren geändert. Bisher war das ein leicht versetzter Crash, den wir simuliert haben mit einer relativ hohen Geschwindigkeit von 64 km/h. Wir haben uns aber für einen Frontcrash mit 50 km/h entschieden, weil dieser Versuch auch bei Euro NCAP verwendet wird, um die Festigkeit und die Eigenschaften der Gurtsysteme zu prüfen. Dafür ist dieser Crash besser geeignet. Wir haben ein paar neue Dummies, die uns besser helfen, die Ergonomie zu prüfen. Die Bedienungsanleitung wird viel, viel aufwendiger geprüft als früher. Was sich beim Testprozedere auch geändert hat oder besser gesagt eigentlich bei der Benotung ist, dass wir die Schulnoten stärker ausnutzen. Wir haben immer schon begonnen bei der Note 0,5 bis 5,5. Also rein mathematisch betrachtet. Nur wir haben das nie ausgeschöpft bei den Subjektivnoten. In der Bedienungsnote kann man jetzt besser erkennen, ob der Sitz brauchbar ist oder nicht. Die Kindersitztest Ergebnisse im Detail gibt es online auf der ÖAMTC Homepage.