Das andere smart
Seit 1998 steht die Marke smart für ein kleines, zweisitziges Stadtauto namens "fortwo", in der ersten Generation bloß 2,5 Meter lang. Jetzt wird alles anders.
Ursprünglich als Swatch-Car des Schweizer Uhrenherstellers Nicolas Hayek entwickelt, übernahm Mercedes-Benz die Produktion des smart. Da die Visionen von Hayek, unter anderem ein reiner Elektro-Antrieb, nicht von Mercedes geteilt wurden, klinkte sich der Schweizer aus dem Projekt aus.
Es hat etwas länger gedauert, aber 2020 wurde smart zur rein elektrischen Marke.
Den fortwo gibt es mittlerweile in der dritten Generation, ein viertüriger forfour kam 2004 dazu. Zuerst baugleich mit dem Mitsubishi Colt, ab der zweiten Generation in Kooperation mit Renault auf Basis des Twingo.
Der erhoffte kommerzielle Erfolg war der Marke smart nicht wirklich vergönnt, über die Jahre konnten die geplanten Verkaufszahlen nie erreicht werden. So billig, oder sagen wir, so günstig wie ein Kleinwagen war der fortwo nie. Auch dass die Marke nie so richtig eigenständig agieren konnte und eher ein Anhängsel von Mercedes-Benz war, stand einem wirklich kommerziellen Erfolg entgegen. Das konnten auch die elektrischen Versionen mit ihren kleinen Akkus und einer Reichweite von nur knapp über 100 Kilometer nicht ändern.
Aber jetzt wird alles anders. Vom Mercedes-Benz-Ableger zur eigenständigen Marke in Kooperation mit dem chinesischen Geely-Konzern (der auch die Marke Volvo besitzt). Und vom zweisitzigen City-Flitzer fortwo zum ausgewachsenen Modell #1 (sprich "hashtag one") – ein Kompakt-SUV mit 4,27 Metern Länge.
Das neue "smart" hat mit dem alten wirklich nichts mehr zu tun. Während der aktuelle fortwo 2,7 Meter lang ist, bringt es #1 auf 4,27 Meter. Beim Gewicht steht es 1.010 kg zu 1.820 kg. Akkukapazität: 17 Kilowattstunden zu 66. Normreichweite: 160 für den fortwo, bis zu 440 Kilometer soll der #1 schaffen.
Motorleistung: 200 kW, Antrieb über die Hinterachse. Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h.
Auch beim Aufladen verspricht der neue smart einiges: Wechselstrom an der Wallbox saugt er mit 22 kW (wenn die Wallbox bzw. Ladesäule das schafft), das Schnellladen-Maximum liegt bei 150 kW.
Preise waren für den Präsentationstermin in Österreich eigentlich schon versprochen, aber da gibt es leider noch keine Infos. Aber irgendwie verständlich: Bestellen kann man #1 ab Dezember, ausgeliefert wird dann ab Mai 2023. Und da kann sich in den aktuellen Zeiten bei den Preisen innerhalb eines ganzen Jahres noch viel tun.