Der Spaßmacher

E-Mobilität macht Freude – speziell wenn man im Honda e sitzt.

Sein Name ist kurz und bündig: "e". Das erste rein elektrische Auto von Honda ist ebenfalls kurz (knapp 3,9 Meter), hat aber trotzdem vier Türen und bietet vier Passagieren überraschend viel Platz. Erfährt man den Preis, muss man zuerst etwas schlucken (ab 34.990 Euro), nach Blick auf die lange Ausstattungsliste relativiert sich diese Summe jedoch.

Oft ist es ja so: Da präsentiert ein Autohersteller auf einem Autosalon (die es einmal gegeben hat, in letzter Zeit wurden ja alle abgesagt) eine tolle Studie als Vorschau, bei der sich die Designer austoben dürfen. Großer Applaus des Publikums, aber alle wissen: So wird das Auto eh nicht auf den Markt kommen. Und steht das Serienmodell dann endlich beim Händler, kann man nur mit viel Fantasie eine Verbindung zur Studie erkennen.

Aber jetzt: Applaus bitte! Honda macht es anders. Fast alle Details der viel beklatschten Studie blieben dem Serienmodell erhalten. Das betrifft das Design, aber auch viele Ausstattungsdetails. So ersetzen serienmäßig Kameras in den Türen die beiden Außenspiegel (kein Aufpreis wie bei manchen Luxusautos), zwei Bildschirme am linken und rechten Rand des Armaturenbretts informieren so über das Geschehen hinter dem Auto. Funktioniert nach kurzer Gewöhnungszeit ziemlich gut, auch in der Nacht. Beim Innenrückspiegel kann man es sich durch Umschalten aussuchen: herkömmliches Spiegelbild oder doch Kameramonitor.


Beim Fahren macht der Honda viel Freude: Angetrieben werden die Hinterräder, Traktion ist trotz des hohen Motor-Drehmoments nie ein Thema. Sein sehr kleiner Wendekreis und die direkte Lenkung machen den Japaner zum idealen Stadt-Auto.

Weite Strecken sind aber nicht so seine Stärke: Obwohl die Akku-Kapazität mit 35,5 Kilowattstunden nicht einmal so klein ist, schafft der Honda auf der auto touring-Testrunde nur 170 Kilometer Reichweite, sein Verbrauch von 19,2 kWh/100 km ist überraschend hoch.

Und im Winter wird die Reichweite – wie bei allen E-Autos – noch einmal sinken. Da ist es gut, dass CCS-Schnellladen mit maximal 100 kW aufpreisfrei möglich ist. An einer Typ-2-Wallbox lädt der Honda e allerdings nur einphasig, im Test mit 7,2 kW. Gut gefällt die Positionierung der Ladebuchse mitten auf der Motorhaube. Das erleichtert das Hantieren mit den verschiedenen Ladekabeln. Und für schlechtes Wetter gibt es ein Abdeckhauberl als Zubehör, damit es nicht reinregnet.